Altschwabing:Präventiver Schutz

Unter Denkmalschutz: Das Kleinhaus an der Werneckstraße 10, um 1800 erbaut, gilt als eines der letzten Relikte des alten Dorfes Schwabing. (Foto: Robert Haas)

Schwabings Lokalpolitiker sorgen sich um ein altes Häusl an der Werneckstraße

Das rabiate Vorgehen eines Investors in der Feldmüllersiedlung in Giesing hat die ganze Stadt erschreckt. Anfang September hatte eine Baufirma im Auftrag des Eigentümers das historische Handwerkerhäuschen an der Oberen Grasstraße trotz Denkmalschutzes einfach abgerissen. Vor diesem Hintergrund hat der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann Denkmalschützer gebeten, sich um ein Gebäude aus dem Ensemble Altschwabing zu kümmern - sozusagen prophylaktisch. Schutzbedürftig ist nach Ansicht der Lokalpolitiker das Kleinhaus an der Werneckstraße 10, das um 1800 erbaut wurde. Das Gebäude stelle einen der letzten Reste des früheren Dorfes Schwabing dar, hebt das Gremium hervor.

Die untere Denkmalschutzbehörde im Planungsreferat soll im Benehmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege geeignete Maßnahmen ergreifen, um einen Abriss des Gebäudes zu verhindern. Der Ausschuss hält das präventive Vorgehen für notwendig, weil das Gebäude seit geraumer Zeit leerstehe, wie Antragssteller Werner Lederer-Piloty (SPD) schreibt. Die Fenster würden häufig offen stehen, womit Bauschäden programmiert seien. Die Lokalpolitiker haben erfahren, dass das Gebäude einen neuen Eigentümer hat. Es bestehe Anlass zur Sorge, dass er das Häuschen bewusst herunterkommen lasse, um so auf stillem Wege zu einem Abriss zu kommen und dann auf dem Grundstück ein hohes Baurecht zu realisieren.

© SZ vom 04.10.2017 / ssr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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