Allach/Untermenzing:Strategie gegen Stau

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Antrag an den Stadtrat bekräftigt Wunsch nach Entlastung der Eversbuschstraße

Von Anita Naujokat, Allach/Untermenzing

Den wiederholten Wunsch nach einer Entlastung für die Eversbuschstraße hat die Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA), Heike Kainz, in ihrer Eigenschaft als CSU-Stadträtin jetzt in einen Antrag eingebracht. In ihm fordert sie die Stadt auf, bei der Planung und Realisierung des Neubaugebiets "Hirmerei" eine Trasse entlang der Bahnlinie zwischen dem S-Bahnhof Karlsfeld bis zur geplanten "Junkersstraße" freizuhalten, bevor alles verbaut sei. Das Familienunternehmen Hirmer will dort auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen der Eversbuschstraße, der Otto-Warburg-Straße und der Bahnlinie 260 Wohnungen errichten. Die Straße würde entlang der Gleise parallel zur nördlichen Eversbuschstraße über die Otto-Warburg-Straße bis zum Junkersgelände verlaufen und könnte von dort den Verkehr zur Ludwigsfelder Straße leiten. Viele Berufspendler nutzten die Otto-Warburg-Straße nach München.

Wegen des großen Bedarfs an Wohnungen werde auch in Allach überall gebaut, doch das vorhandene Straßennetz reiche schon jetzt bei Weitem nicht aus, begründet Heike Kainz das Anliegen. Allein auf dem ehemaligen Bayernwerk-Gelände in Karlsfeld gebe es knapp 600 neue Wohnungen an der Grenze zu Allach; in der Gerberau, die zum Stadtbezirk gehört, kommen noch einmal 290 hinzu. Eine neue Straße könnte die massiven Staus in der Rushhour in der Eversbuschstraße entzerren, zumal diese auch Ausweichroute sei, wenn die A 99 und der Allacher Tunnel dicht seien. Und zwei Straßen könnten nun mal wesentlich besser die Verkehrsflüsse aufnehmen als nur eine, schlussfolgert Kainz.

Für die Stadträtin und BA-Chefin böte die Trasse noch einen weiteren Vorteil: Sie würde die Schulwegsicherheit erheblich verbessern. An der nördlichen Eversbuschstraße befindet sich eine Grundschule und südlich das große Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße. Zu beiden Einrichtungen müssen täglich Hunderte Schüler die schmalen Gehwege der viel befahrenen Eversbuschstraße nehmen.

Eine Art "Bypass" entlang der Bahnlinie und die Umwandlung des ans Baugebiet grenzenden Stückes der Eversbuschstraße in eine Anliegerstraße hatte der Architekt der Hirmerei, Josef Peter Meier-Scupin, in einer Sondersitzung des BA im November 2014 selbst ins Spiel gebracht. Doch schon bei der Vorstellung des Eckdatenbeschlusses im Juli 2016 war davon keine Rede mehr. Damals hatte es aus dem Planungsreferat geheißen, dass weder die Stadt noch der Investor eine solche Straße bezahlen wollten.

© SZ vom 03.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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