Absturz eines Privatflugzeugs:Tödlicher Übungsflug

In der Wasserburger Landstraße erinnert ein Gedenkstein an die Opfer

Die meisten Angestellten im McDonald's an der Wasserburger Landstraße wissen nichts mehr von dem Flugzeugunglück, das dort vor 29 Jahren neun Tote und 30 Verletzte forderte. Sie wissen auch nichts von einem Gedenkstein, der gleich in der Nähe steht. Vielleicht sind sie zu jung oder auch nur zu beschäftigt. Ein Gast, der sich bei hochsommerlichen Temperaturen in den Schatten des Schnellrestaurants geflüchtet hat, ist auskunftsfreudiger: Der Stein sei gleich da drüben hinter der Tankstelle, dort wo der Nikolaus-Prugger-Weg in die Truderinger Straße mündet. Das Denkmal gleich neben einem Buswartehäuschen hat die Form eines Kreuzes, der Rasen ringsum ist gemäht, das umrahmende Gebüsch sauber zugeschnitten. Blumen oder Kerzen gibt es nicht. Anfangs gab es ein Gezerre um die Aufstellung des Gedenksteins. Er habe dort aber noch nie jemanden innehalten gesehen, sagt der Truderinger. An das Unglück kann er sich noch gut erinnern. Alles sei großräumig abgesperrt gewesen damals. Am 11. August 1987 war ein Privatflugzeug ins Trudeln geraten, hatte einen Bus erfasst und war mit diesem in das Fastfood-Restaurant gerast. Bei dem Übungsflug war ein Triebwerk der Propellermaschine ausgeschaltet worden, um das Können des Piloten zu testen - mitten über dem Wohngebiet. Ein Anwohner kann sich ebenfalls noch gut erinnern: Er habe damals weiter stadteinwärts gewohnt, aber ein Stück hinter dem McDonald's gearbeitet: "Da tat es auf einmal einen Schlag und man konnte dann auch die Wärme spüren." Für die Truderinger ist es wichtig, dass der Flughafen weg ist. Und McDonald's? Hat seine völlig zerstörte Filiale bald danach wieder aufgebaut.

© SZ vom 06.08.2016 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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