Satiremagazin:Charlie-Hebdo-Cover: Der Killer ist noch da draußen

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Das aktuelle Cover der Satirezeitschrift Charlie Hebdo. (Foto: Charlie Hebdo/AFP)

Ein Jahr nach dem Anschlag druckt das Satiremagazin auf dem Titelbild einen Bärtigen mit Kalaschnikow - und zeigt, was es von fanatischen Gotteskriegern hält.

Mit blutigen Fäusten, irrem Blick und einer Kalaschnikow läuft ein bärtiger Mann nach hinten schauend davon. Über seinem Kopf schwebt ein Dreieck mit Auge in der Mitte, daneben die Schrift: "1 an après - l'assassin court toujours". Wörtlich übersetzt: Ein Jahr später rennt der Killer noch immer.

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So sieht das Cover der Satirezeitschrift Charlie Hebdo für den 7. Januar aus - genau ein Jahr, nachdem zwei Bewaffnete in das Redaktionsgebäude eingedrungen ist und zwölf Menschen umbrachte.

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Der Mann auf dem aktuellen Cover ist nicht der Prophet Mohammed, der auf dem Cover nach dem Anschlag ein Schild hielt, auf dem der inzwischen berühmte, solidarische Slogan des Ereignisses stand: Je suis Charlie. Die Zeile lautete damals: "Tout est pardonné" - alles ist vergeben. Diesmal ist es Gott, der da wegrennt - stellvertretend für alle Religionen.

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"Fanatiker, die vom Koran radikalisiert werden"

Die Abrechnung folgt im Leitartikel: Karikaturist und Leiter des Magazins Laurent Sourisseau, genannt Riss, verurteilt "Fanatiker, die vom Koran radikalisiert werden", ebenso wie Anhänger aller anderen Religionen, die gehofft hätten, das Magazin würde scheitern, weil es sich erlaubt, Scherze über Gläubige aller Religionen zu machen.

Sourisseau wurde bei dem Angriff selbst verletzt, steuerte kurz danach aber wieder Zeichnungen zur ersten Ausgabe des Magazins nach dem Anschlag bei. Noch im vergangenen Januar übernahm er gemeinsam mit Chefredakteur Gérard Biard die Leitung.

Paris gedenkt der Opfer

Ein Jahr nach den Angriffen auf die Satirezeitschrift und einen jüdischen Supermarkt will ganz Paris am Dienstag der insgesamt 17 Opfer gedenken. In Anwesenheit ihrer Familien und im Beisein von Regierungsmitgliedern sollen an den beiden Tatorten Gedenktafeln enthüllt werden. Bei einer weiteren Zeremonie soll am 10. Januar auf dem Platz der Republik ein "Baum der Erinnerung" gepflanzt werden.

Bereits am Freitag waren die Opfer posthum mit der höchsten französischen Auszeichnung - der Ehrenlegion - gewürdigt worden.

© SZ.de/dpa/tamo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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