USA:Tragischer Tod eines Fast-Food-Testimonials

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"Geschmack, der es wert ist, dafür zu sterben": Blair River war der Werbestar des US-Fast-Food-Restaurants "Heart Attack Grill". Nun ist der 214-Kilo-Mann im Alter von nur 29 Jahren gestorben.

Wer 350 Pfund (knapp 160 Kilo) auf die Waage bringt, isst im "Heart Attack Grill" umsonst. Damit wirbt das US-Fast-Food-Restaurant aus Phoenix, Arizona, auf seiner Webseite. Doch das spezielle "Diät"-Angebot sei nicht ungefährlich, warnt der zugehörige TV-Spot.

Über 200 Kilo brachte Blair River bei einer Körpergröße von 1,80 Metern auf die Waage. (Foto: AP)

Während sich im Bild ein beleibter Mann von einer Frau im Krankenschwestern-Outfit mit einem "Single Bypass Burger" und einem "Butterfat Shake" füttern lässt, verliest die Stimme aus dem Off mögliche Nebenwirkungen: Von einer "plötzlichen Gewichtszunahme" ist da die Rede, dem "Verlust von Sexualpartnern" und der "Unfähigkeit, den eignen Penis zu sehen". Und ja, in manchen Fällen könne der Tod eintreten.

Tragische Ironie

Das ironische Werbefilmchen des Heart Attack Grill war in den USA der Renner: Über 19.000 Fans hat der Burgerladen bei Facebook. Und der Mann, der im Spot trotz aller Gesundheitsrisiken gemütlich seinen Burger mampft, wurde ein kleiner Star. Doch jetzt ist Fast-Food-Testimonial Blair River im Alter von nur 29 Jahren gestorben.

Die offizielle Todesursache steht noch aus, amerikanische Medien schreiben unter Berufung auf Freunde Rivers jedoch von einer Grippe, die sich zu einer Lungenentzündung entwickelt habe. Und es wird heftig spekuliert, inwieweit seine Fettleibigkeit zu seinem frühen Tod beigetragen hat. 575 Pfund (etwa 214 Kilo) wog der "sanfte Riese" bei einer Körpergröße von 1,80 Metern.

Jon Basso, Gründer des Heart Attack Grill, bezeichnete den Tod Rivers gegenüber abc News als "tragisch". Der 29-Jährige sei ein "junges, kreatives Genie" gewesen, "ein vielversprechender Mann, dessen Leben aufgrund seines Übergewichts vorzeitig beendet wurde". "Wäre er dünn gewesen, hätte er eine zehmal größere Chance gehabt, die Lungenentzündung zu überleben", mutmaßte Basso, der im TV-Spot als "Dr. Jon" die Kalorien-Diät anpreist.

Dass er selbst Geld mit einer Ernährungskultur verdient, die seinem Werbeträger und Freund nun möglicherweise zum Verhängnis wurde, scheint auch Basso bewusst zu sein: "Zynische Menschen denken möglicherweise, dieser (Rivers) Tod sei lustig", sagte der Restaurantbesitzer der Arizona Republic.

Doch das im Licht der jüngsten Ereignisse makaber wirkende Werbe-Video ist noch immer online - und auch der Slogan des Fast-Food-Tempels ist noch auf der Webseite zu finden: "Geschmack, der es wert ist, dafür zu sterben".

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