20,40 Euro im Monat oder 67 Cent am Tag: So viel Taschengeld erhalten neun- bis vierzehnjährige Kinder in Deutschland im Durchschnitt von ihren Eltern. Ist das viel? Wenig? Auf jeden Fall mehr als früher.
Vor fünf Jahren erhielt die gleiche Altersgruppe noch drei Euro oder 15 Prozent weniger. Das teilte das "LBS-Kinderbarometer" mit. Für die Erhebung werden nach eigenen Angaben deutschlandweit regelmäßig knapp 11 000 Kinder befragt.
Zwei von drei Kindern wollen sich "etwas leisten"
Mit dem Anstieg des Taschengeldes, heißt es, sei zeitgleich die Zahl der Kinder gesunken, die sich "ab und zu" etwas dazuverdienen: von etwa 60 auf 50 Prozent. Typische Nebenjobs seien "Tätigkeiten im Haushalt, Rasenmähen, Blumengießen, Autowaschen oder Babysitten".
Taschengeld bekommen Grundschüler am besten wöchentlich. Eine monatliche Auszahlung empfiehlt sich ab zehn Jahren; davor fällt vielen die Planung schwer.
Die Höhe sollte, soweit das möglich ist, dem Umfeld angepasst sein. - Auf keinen Fall sollte das Geld nachträglich aufgestockt werden, wenn es zu früh alle ist; sonst verpufft der Lerneffekt.
Taschengeld sollte nicht zweckgebunden sein; wofür die Kinder es ausgeben, sollten sie frei entscheiden dürfen.
Die Zahlung sollte nicht mit Sanktionen oder Pflichten verknüpft werden.
Kinder können teils schon ab sieben Jahren ein Konto haben, ab 14 eine EC-Karte; so lernen sie, etwas anzusparen. Lea Hampel
Und die Motivation? "Zwei Drittel wollen sich davon etwas leisten, die Hälfte hat einfach Spaß an der Arbeit und knapp 30 Prozent freuen sich über das Lob der Eltern." Drei Prozent der befragten Kinder brauchten das Geld indes, um Schulden abzutragen.
Trotz des allgemeinen Taschengeldanstiegs müsse nach wie vor fast jedes zehnte deutsche Kind schon deshalb etwas dazuverdienen, weil es von seinen Eltern überhaupt kein Geld erhalte. In Thüringen seien das sogar 19 Prozent der Neun- bis Vierzehnjährigen.