Trailer-Premiere zu Wikileaks-Film:Gestohlene Geheimnisse

Oscar-Preisträger Alex Gibney hat einen Dokumentarfilm über die Enthüllungsplattform Wikileaks gedreht: "We Steal Secrets: The Story of Wikileaks" erzählt die Geschichte von Julian Assange und Bradley Manning. Der Film löst schon vor seinem Start einen Streit aus - und wird prompt "geleakt".

Exklusive Trailer-Premiere. Von Martina Knoben

Für viele Internetnutzer ist der Dokumentarfilm "We Steal Secrets: The Story of Wikileaks" von Oscar-Preisträger Alex Gibney ein großes Kinoereignis. Schon vor seinem Start löste er einen Streit aus, der Inhalt des Films wurde "geleakt", auf der Wikileaks- Plattform öffentlich gemacht, um die im Film geäußerte Kritik an Julian Assange schon im Vorfeld zu entkräften. Nun liegen SZ.de erste Ausschnitte aus der Dokumentation vor.

Erzählt wird die Geschichte von Julian Assange, dem charismatischen Wikileaks-Gründer, und von Bradley Manning, dem Whistleblower, der der Internetplattform ihren bislang bedeutendsten Coup bescherte: Auf Lady-Gaga-CDs schmuggelte der amerikanische Gefreite Armeemeldungen aus dem Irak- und Afghanistan-Krieg nach draußen, spielte sie Wikileaks zu, die sie zusammen mit dem Guardian, der New York Times und dem Spiegel an die Öffentlichkeit brachte. Julian Assange beförderte die Aktion auf den Gipfel seines Ruhms, Bradley Manning brachte sie ins Gefängnis.

Wikileaks-Gründer Julian Assange (Foto: dpa)

Mit seinen beiden Protagonisten hat Alex Gibney nicht direkt sprechen können. Assange verweigerte die Zusammenarbeit; Manning sitzt in Untersuchungshaft, ihm wird gerade der Prozess gemacht. Dafür steht viel Archivmaterial zur Verfügung: Interviews und Konferenzauftritte Assanges; E-Mails und ein paar private Fotos des schüchternen, zierlichen Gefreiten Manning. Die beiden werden zu Gegenpolen in diesem globalen Ringen um Geheimnisse und Kontrolle.

Die Geschichte, die der Film nacherzählt, ist in jedem Fall hochspannend - was Gibney daraus macht, lässt sich anhand der kurzen Filmausschnitte allerdings noch nicht beurteilen. Dass Assange am Ende nicht als Held dasteht, lässt sich anhand seiner Reaktion aber auch schon vor dem Filmstart nächste Woche voraussagen.

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