Was für ein Auftakt! Langsam schiebt sich aus dem Hintergrund ein in Lichtstimmungen oszillierender Theatervorhang nach vorne und erzählt eine Geschichte von Geheimnis und Verrat, Hoffnung und Katastrophe. Dann kommen Füße zum Vorschein, und sobald der ganze Mensch sichtbar wird, sitzt da Peter Kurth mit nacktem Oberkörper in einem schwarzen, bauschigen Kleid. Er ist der Handlungsreisende Willy Loman in Arthur Millers Klassiker zum Thema "abstürzende Mittelschicht" aus dem Jahr 1949. Seine ersten Sätze spricht er in Richtung seiner Frau Linda: Schon wieder habe er fast einen Unfall gebaut. Sie fragt, ob sie ihm ein Aspirin bringen soll. Ein größerer Gegensatz ist kaum denkbar. Hier das antik anmutende Menschenmonument im Tüllrock - und dann diese banale Alltagsszene.
Theater:Ein Monument von einem Mannsbild
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Großartig: Peter Kurth beeindruckt in Arthur Millers Klassiker "Tod eines Handlungsreisenden" am Schauspiel Stuttgart.
Von Jürgen Berger
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