Theater:Die Welt sollte eine Suppe sein

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Grenzenlos: Das berühmte Edinburgh International Festival feiert sein 70-jähriges Bestehen - und ist so politisch wie selten zuvor. Es gibt ein Stück zum Falklandkrieg, erzählt von Veteranen, und es gibt ein Brexit-Musical.

Von Alexander Menden

Im hintersten Hinterhof des Edinburgher Summerhall-Kulturzentrums sind ein paar Sperrholzverschläge aufgebaut. Sie sind gefüllt mit naiver Kunst und mit Gedichten, die an den Wänden aufgehängt sind. In der Mitte einer der Hütten ist allerdings etwas, das sich bei näherer Betrachtung als Modell eines Flüchtlingslagers entpuppt. Das "Protestimony"-Projekt, in dessen Verlauf junge Künstler und Aktivisten den Bewohnern des berüchtigten Jungle-Camps in Calais Französisch und Englisch beibrachten und sie dazu anhielten, ihre Erfahrungen in Lyrik und Kunstwerken auszudrücken, mag auf den ersten Blick etwas naiv wirken. Dennoch ist es schade, dass es so versteckt liegt. Denn obwohl es zum Programm des "Fringe" gehört und nicht Teil des Edinburgh International Festival (EIF) ist, entspricht es ganz und gar dessen Motto - "The Spirit of 47".

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