Theater:Der Horrorclown als Klassenkasper

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Kleiner King, was nun? Jörg Pohl hat als Richard III. viel Spaß. (Foto: Markus Scholz/dpa)

Shakespeares Richard III. ist der Bösewicht schlechthin. Nicht am Hamburger Thalia-Theater - da macht er vor allem Faxen.

Von Till Briegleb

Ist Shakespeares "Richard III." eine Komödie? Der Titelheld ist ein Mann, der neun Verwandte eigenhändig meuchelt oder meucheln lässt, dazu diverse Widersacher und ehemalige Anhänger, um Chef von England zu werden und zu bleiben. Als Zentralheiliger der politischen Skrupellosigkeit ist dieser blutrünstige Gnom des 15. Jahrhunderts heute eine Referenzgröße für die sich wieder etablierende Klasse beleidigter Autokraten, die überall in der Welt die Demokratie aushebeln - wenn nicht ein Inbegriff des Bösen schlechthin. Ist Shakespeares (historisch nicht ganz wahrhaftiges) Porträt des verkrüppelten Intriganten und Kopf-ab-Fürsten also taugliches Vorbild für einen Clown?

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