Theater:Atemlos nach oben

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Schöne, nach außen hin heile Wirtschaftswunderwelt: Martin Walsers Roman spielt dort, wo Stephan Kimmig ihn nun inszenierte - in Stuttgart. (Foto: JU)

Stephan Kimmig bringt in Stuttgart Martin Walsers Debütroman "Ehen in Philippsburg" auf die Bühne: ein Porträt der schwäbischen Nachkriegsgeneration, die sich hinter verschlossenen Vorhängen austanzt.

Von Adrienne Braun

Der Autor war selbst nicht zufrieden. Er hielt seinen Roman für konventionell. Ohne Handlung, die Erzählperspektive unklar. Trotzdem, schrieb Martin Walser an seinen Studienfreund Siegfried Unseld, werde er an dem Manuskript weiter "schmieren", weil endlich mal etwas zu Ende geschrieben sein müsse. Ein Jahr später flatterten bereits 10 000 DM auf sein Konto, Martin Walsers erster Roman "Ehen in Philippsburg" wurde 1957 prompt mit dem Hermann-Hesse-Literaturpreis ausgezeichnet - und das, obwohl einer der Juroren mäkelte: "nur klein verhäkeltes Zeug, zu viel Verästelung und zu wenig große Aktion".

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