Der portugiesische Filmregisseur und Drehbuchautor Manoel de Oliveira ist im Alter von 106 Jahren gestorben. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf Familienkreise. Nach Informationen der Online-Zeitung jn.pt erlag er einem Herzversagen. De Oliveira sei in seiner Wohnung in der nordportugiesischen Hafenstadt Porto gestorben, meldete die Zeitung Público in ihrer Online-Ausgabe.
Anfang der 1930er Jahre drehte de Oliveira seinen ersten Film "Harte Arbeit am Fluss Douro", eine Stummfilm-Dokumentation über die Ufer des Douro. Seither schuf er mehr als 50 Spiel- und Dokumentarfilme - die meisten davon nach seinem 60. Geburtstag. Zu seinen bekanntesten zählt "Am Ufer des Flusses" aus dem Jahr 1995.
De Oliveira war aktiv bis ins hohe Alter. Noch im vergangenen Jahr entstand der Kurzfilm "O velho do Restelo" (Der Alte aus Restelo) in seiner Heimatstadt Porto, der sich mit der Geschichte Portugals und der Wirtschaftskrise befasst.
In dem Streifen spielten Schriftsteller-Größen wie Luís de Camões, Teixeira de Pascoaes oder Camilo Castelo Branco mit. Im vergangenen Dezember feierte der Regisseur bei einer Vorführung des Films seinen 106. Geburtstag.
De Oliveira wurde oft als der älteste aktive Filmregisseur der Welt bezeichnet. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 in Venedig den "Goldenen Löwen" für sein Lebenswerk und 2007 den Ehrenpreis der Europäischen Filmakademie.