München:Musikalische Frühförderung

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Privat spielt der Galerist Raimund Thomas gerne Cello. (Foto: Claus Schunk)

Raimund Thomas und der Verein "Friends of Rudens Turku"

Von Evelyn Vogel, München

Dass seine Liebe der Kunst, der zeitgenössischen, insbesondere aber dem Expressionismus und der Klassischen Moderne gehört, ist bekannt. Denn seit mehr als 50 Jahren zählt der Galerist und Kunsthändler Raimund Thomas zu den festen Größen im Geschäft. Weniger bekannt ist, dass Thomas auch die Liebe zur Musik pflegt. So spielt er privat nicht nur Cello, wenn auch "auf sehr laienhaftem Niveau", wie er betont. Seit etwa zwei Jahren engagiert er sich auch für die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen als Vorstand des Vereins "Friends of Rudens Turku".

Auslöser war das Engagement des in Albanien geborenen, in Deutschland lebenden Violinisten Rudens Turku für die musikalische Früherziehung. Turku ist Leiter der Starnberger Musiktage, die er 2016 im Alter von 20 Jahren ins Leben gerufen hat. Dort bietet er neben hochkarätigen Konzerten auch Workshops für Kinder, Meisterkurse für Schüler und Studenten und Unterrichtseinheiten zur Gehörbildung an.

Raimund Thomas nun fand dieses Engagement so beeindruckend, dass er mehr tun wollte, als die Sache nur durch den Kauf einer Konzertkarte zu unterstützen. "Wir wollten das Engagement auf eine breitere Basis stellen", erzählt er. So wurde vor zwei Jahren der Verein "Friends of Rudens Turku" gegründet, der sich der musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen durch ideelle und finanzielle Hilfe verschrieben hat. "Wir wollen nicht nur Koryphäen fördern, sondern Talente herausbilden", beschreibt Thomas die Arbeit des Vereins. Gefördert werden daher auch schon Kinder im Alter von zwei Jahren an bis hin zu jungen Erwachsenen. Man träumt von einer "Akademie", aber keiner im Sinne eines festen Hauses, sondern in Form von temporären, jedoch regelmäßigen Ausbildungskursen und, wie Thomas sagt, "vor allem auch für die, die es sich vielleicht nicht leisten könnten".

Turku, der ebenfalls Mitglied im Verein, aber nicht im Vorstand ist, war zwar der Namensgeber. Aber mittlerweile merkt man, dass das zu Verwirrung führen kann. Denn schließlich soll ja nicht der Violinist selbst gefördert werden. "Wir denken deshalb über eine Namensänderung nach", sagt Thomas. Etwa 40 Mitglieder zählt der Verein derzeit, der Mitgliedsbeitrag ist mit 70 Euro pro Jahr bescheiden. Beteiligt sind Menschen "aus allen gesellschaftlichen Bereichen und Berufen", wie Thomas sagt, der als Vorstand die Geschicke lenkt und dafür auch gerne die Räume seiner Galerie an der Türkenstraße zur Verfügung stellt. Ein Umstand, der ebenfalls gelegentlich für Irritation sorgt, wenn es heißt, "die Galerie Thomas" veranstalte ein Konzert. Weshalb Silke Thomas als Mitinhaberin der Galerie diese Inanspruchnahme mitunter auch mit einem hilflosen Seufzer quittiert. Doch das ehrenamtliche Engagement ihres Vaters für die Musik kann sie verstehen. Und so finden weiterhin Konzerte des Vereins in den Galerieräumen statt. Das nächste ist übrigens an diesem Dienstag beim Münchner Salon des Rotary Clubs, der ein Benefiz-Konzert mit Stipendiaten des Vereins "Friends of Rudens Turku" zu Gunsten der Lichtblick Seniorenhilfe veranstaltet. Auf dem Programm stehen Schostakowitsch, Ravel, Schumann und Dvořák.

Benefizkonzert der Stipendiaten "Friends of Rudens Turku" , Dienstag, 28. Juni, 19.30 Uhr, Galerie Thomas, Türkenstr. 16

© SZ vom 28.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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