Konzert:Aus drei mach vier

Das Trio Chausson mit Boris de Larochelambert, Leonard Schreiber und Antoine Landowski (von links). (Foto: Trio Chausson)

Das "Trio Chausson" gastiert mit Mathieu Herzog in Icking

Von Harald Eggebrecht

Obwohl es herrliche Stücke für Klavierquartett gibt, sind stabile Musikerformationen in der Besetzung Klavier, Violine, Viola, Violoncello selten. Das Fauré-Quartett ist daher eher die Ausnahme. Oft finden sich deshalb Solisten zusammen für die großartigen Werke etwa von Mozart, Schumann, Brahms bis hin zu Schnittke. Oder zu festen Ensembles wie dem vielfach ausgezeichneten französischen Klaviertrio Chausson (Boris de Larochelambert, Klavier; Leonard Schreiber, Violine; Antoine Landowski, Violoncello) kommt ein Bratscher hinzu. So geschehen im Gautinger Bosco, als mit dem Trio Mathieu Herzog erschien, unvergessener Violaspieler des Quatuor Ebène.

2014 verließ Herzog das Quartett, um sich dem Dirigieren zuzuwenden. Ab und an aber greift er doch wieder zur Viola und spielt dann eben mit den "Chaussons" Werke von Carl Philipp Emanuel Bach, Schumann und Brahms. Während das Bach-Stück durch Intonationsprobleme, Phrasierungsgestolper und andere "Motten" kaum echte Gestalt annahm und so befremdete, wirkte Schumanns einziges Klavierquartett schon ganz anders. Ja, in gewisser Weise zog Herzog die Fäden des Geschehens an sich, ließ sich tiefer auf Schumanns Raffinesse ein, verweilte um jene Spur länger in den Kantilenen, die dem ganzen romantisches Gewicht gaben. Am stärksten gelang Brahms' op. 25. Da loderte kammermusikalisches Feuer, steigerten sich die Musiker gegenseitig und kosteten das Rondo alla Zingarese rauschhaft aus. Großer Beifall, ein Brahms-Andante als Zugabe. An diesem Samstag sind die Vier in Icking zu hören.

Trio Chausson und Mathieu Herzog , Samstag, 13. Januar, 19.30 Uhr, Icking, Rainer-Maria-Rilke Gymnasium, Ulrichstraße 1-7

© SZ vom 13.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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