Klassik am Odeonsplatz: Große Gesten

8000 Zuhörer feiern Startenor Juan Diego Flórez nach "Nessun dorma" wie einen Popstar. Sopranistin Diana Damrau begnügt sich mit drei Arien und bleibt vermutlich vor allem ihrer opulenten Robe wegen in Erinnerung

So ein Leben als Musiker wie Fußballfan gleichzeitig kann momentan ganz schön aufreibend sein. Noch in der Nacht nach dem zweiten Konzert von Klassik am Odeonsplatz flogen Valery Gergiev und Juan Diego Flórez nach Moskau, um im Luschniki-Stadion beim Endspiel der Fußballweltmeisterschaft dabei zu sein. Wie wegen des WM-Finales auch die Konzerte in diesem Jahr erstmals an Freitag und Samstag stattfanden und nicht, wie gewohnt, am Wochenende. Allzu groß war die Sorge - oder die Hoffnung - der Veranstalter, Deutschland könne im Endspiel stehen und sich deshalb die immerhin 8000 Plätze auf dem Odeonsplatz nicht füllen lassen.