Viele Theaterregisseure schleichen gerne kurz vor Ende des Stücks in den Zuschauerraum und schauen sich, meist ganz unauffällig auf der Treppe sitzend, die letzten Minuten ihrer eigenen Inszenierung an, als wären sie einfach nur zu spät gekommen. Für Theatermacher, die nicht auf der Bühne stehen, ist das wahrscheinlich der entspannteste Moment des ganzen Stücks, denn die Aufführung ist nun schon geglückt oder gescheitert, nichts kann mehr gerettet oder verpatzt werden. Jetzt kann man wirklich nur noch zuschauen.
Julien Gosselin im Porträt:Der Mann fürs Große
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Der junge Regisseur Julien Gosselin ist ein Shooting-Star des französischen Theaters. Seine Literaturadaptionen sind Mammutproduktionen, betont ästhetisch.
Von Nicolas Freund
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