Die Simpsons kommen zum Gratis-Comic-Tag. Die ganze Familie gibt sich die Ehre und stelle doch nur wenige der vielen Cartoon-Helden, die am heutigen Samstag neue Leser ansprechen sollen. 30 Comic-Titel in einer Auflage von über 300.000 Exemplaren wurden in diesem Jahr gedruckt, um sie an Fans in Deutschland, Österreich und der Schweiz kostenfrei zu verteilen.
An der Aktion haben sich insgesamt 21 Verlage und über 180 Händler beteiligt, die exklusive Geschichten, zum Teil Nachdrucke oder Leseproben extra für diesen Tag produzieren ließen. Neben dem eigentlichen Verschenken werden oftmals bunte Rahmenprogramme mit Signierstunden, Ausstellungen, Lesungen und Konzerten angeboten.
Dabei werden alle Zielgruppen bedient: Die Fans von erwachsenen Themen und Graphic Novels kommen ebenso auf ihre Kosten wie Teens (Superhelden) und Kinder, denen so genannte "Kids Comics" schmackhaft gemacht werden sollen, auf die ein spezielles Logo hinweist. Von Garfield, über Manga bis zu einem Comic über die "The Walking Dead" ist alles vertreten. Selbst ernste Themen, wie der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr wurden von Autor Arne Jysch mit dem Titel "Wave and Smile" aufgegriffen.
Nicht alle haben so viel Glück wie Asterix:Comic-Götter und ihre Schöpfungen
Comicfiguren sind unsterblich - aber nicht ihre Zeichner. Entweder nehmen die Schöpfer ihre Erfindungen mit ins Grab oder sie müssen die bunten Helden quasi einem Nachfolger vererben. So gibt es von "Tim und Struppi" keine Fortsetzungen, von "Superman" dagegen unzählige. Wie die Comic-Zeichner das Schicksal ihrer Figuren bestimmen - Treue, Streit und viel Geld inklusive.
Die Idee, einen Gratis-Comic-Tag zu veranstalten, stammt aus den USA, wo der Free Comic Book Day zum ersten Mal im Jahr 2002 ausgerichtet wurde. In Deutschland, Österreich und der Schweiz findet die Aktion inzwischen zum dritten Mal statt. Bei den zwei vorangegangenen Terminen wurden mehr als eine halbe Million Hefte von über 150 Fachgeschäften verteilt.
Ziel des Gratis-Comic-Tags ist aus Sicht der Veranstalter den Deutschen das Potential und die Vielfalt des Mediums Comic zu demonstrieren. Denn Cartoons würden hierzulande im Gegensatz zu anderen Ländern wie Frankreich oft unterschätzt und belächelt. "Comics sind schon lange erwachsen, subversiv, intelligent und ambivalent, und es wird Zeit, dass das auch die breite deutsche Öffentlichkeit entdeckt", sagt beispielsweise Filip Kolek vom Berliner Comicverlag Reprodukt.