Deutscher Rap:Die Fronten verhärten sich

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"Kollegah inszeniert sich zweifellos als Macher", sagt Marcus Staiger. (Foto: Universal Music)

Hat der deutsche Rap ein Antisemitismus-Problem? Der Journalist und Autor Marcus Staiger, ein Wegbereiter des deutschen Straßen-Rap, über ideologische Abgründe des Genres.

Interview von Jens-Christian Rabe

Von einer breiteren Öffentlichkeit fast unbemerkt, ist der deutsche Rap zur erfolgreichsten deutschsprachigen Pop-Sparte geworden. 2016 stand in 16 von 52 Wochen eine deutsche Rap-Platte an der Spitze der deutschen Album-Charts. In dieser Woche belegt das neue Album "Anarchie und Alltag" der Antilopen Gang den ersten Platz. Ideologisch ist das Genre mitunter sinister. Judenfeindliche Klischees sind hier keine Seltenheit. Derzeit erregt etwa die Ende vergangenen Jahres im Netz veröffentlichte Palästina-Dokumentation von Kollegah, dessen aktuelles Album "Imperator" im Dezember die Charts anführte, die Gemüter. Einer der kundigsten und kritischsten Beobachter des deutschen Rap ist seit Jahren der Journalist und Autor Marcus Staiger, der mit seinem Label " Royal Bunker" Ende der Neunzigerjahre heutige Stars wie Kool Savas oder Sido entdeckte und als ein Wegbereiter des deutschen Rap gilt.

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