"Buñuels Erwachen" von Jean-Claude Carrière:Allerletzter Seufzer

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„Alles, nur keine Kunst.“ Für Ästheten hatte der Regisseur Luis Buñuel wenig übrig. Wenn er seine Kamera in Anschlag brachte, war mit ihm nicht zu spaßen. Manchmal, wie hier, griff er bei Dreharbeiten auch zum Gewehr. (Foto: SZ-Archiv)

Im Mai 1968 entdeckte Luis Buñuel die Parolen seiner eigenen Jugend an den Pariser Hauswänden. Nun lässt der Schriftsteller und Drehbuchautor Jean-Claude Carrière den Filmregisseur Buñuel großartig wiederauferstehen.

Von Fritz Göttler

Keine Zaubersprüche. Keine Geisterbeschwörung. So beginnt, ohne jeden erzählerischen Spuk, Jean-Claude Carrière, Schriftsteller und Drehbuchautor, die Geschichte seiner letzten Begegnung mit dem Filmemacher Luis Buñuel, mit dem er mehr als zehn Jahre zusammenarbeitete, vom "Tagebuch einer Kammerzofe" (1964) bis "Dieses obskure Objekt der Begierde" von 1977, dem letzten, sechs Jahre vor seinem Tod entstandenen Film Buñuels. "Ich wollte ganz einfach sehen. Sehen und verstehen." Also zieht Carrière eines Nachts zum Friedhof Montparnasse in Paris, um den toten Freund in seinem Sarg aufzuwecken.

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