Als in Polen per Schocktherapie die Marktwirtschaft eingeführt wurde, versuchte man dort, wie der Westen zu sein: Es gab Empfänge für Neureiche - und Miss-Wahlen. Der Fotograf Witold Krassowski ist kreuz und quer durch das Land gereist. Die Bilder. Vor zwei Jahrzehnten wurde in Polen die Marktwirtschaft eingeführt, per Schocktherapie, das Leben von Millionen geriet aus den Fugen. Es gab Massenarmut, ... Text: SZ vom 17.1.2011 Alle Abbildungen aus: Witold Krassowski: Afterimages of Poland / Ansichten, Nachsichten / Powidoki z Polski. Verlag Ekpictures, Warschau 2010, 50 Euro, Vertrieb über www.schaden.com
... Massenentlassungen und erste Massenproteste. Eine Kriminalitätswelle ungeahnten Ausmaßes überrollte das Land, gleichzeitig flüchteten viele sich angesichts der Krise in religiösen Wunderglauben. Und es gab ...
... die ersten schüchternen Versuche, wie der Westen zu sein, bei Empfängen für die Neureichen oder bei Miss-Wahlen auf dem Dorf. Witold Krassowski, einer der bekanntesten Fotografen Polens, der zweimal ...
... zu den Preisträgern von World Press Photo gehörte, ist während der Umbruchjahre kreuz und quer durch das Land gereist. Ein Dutzend seiner Schwarz-Weiß-Reportagen hat er nun ...
... zu eigenen Geschichten über dieses untergegangene Polen zusammengestellt: Auf dem Pferdemarkt wird jeder Handel mit Wodka begossen, die Schiffswerft, einst einer der größten Betriebe des Landes, wird abgewickelt.
Auf einer Kundgebung der Gewerkschaft "Solidarität" läuft einem alten Mann eine Träne der Rührung über das zergerbte Gesicht vor Freude darüber, dass er nach all den Jahren der Fremdherrschaft, der politischen Repression, ...
... noch freie Wahlen erleben darf. Krassowski, der seit zwei Jahrzehnten auch immer wieder für die Süddeutsche Zeitung fotografiert, hat den großformatigen Band im Selbstverlag herausgebracht, der einführende und einordnende Text auf Deutsch und Englisch stammt von SZ-Polen-Korrespondent Thomas Urban.