Ausstellung:Ein Herz für Holz

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Ästhetische Entdeckerfreude: Lore Galitz feiert die Kunst in der Natur. (Foto: Lore Galitz)

Das Museum Mensch und Natur zeigt Objekte von Lore Galitz in der Sonderschau "Die Schönheit in Allem"

Von Franziska Rentzsch

Wir alle haben sie zuhause: Fundstücke aus glücklichen Tagen, vom Meer, aus den Bergen, beim Wandern oder Strandspaziergang aufgelesen. Doch auf das stolze Sammeln folgt meist traurige Gleichgültigkeit. Auch wenn es das eine oder andere Stück bis ins Bücherregal oder auf den Schreibtisch schafft, fristen die meisten von ihnen ein Dasein, eingesperrt in Truhen oder Kästchen oder finden einfach wieder den Weg zurück in die Natur.

Ganz anders hält es da Lore Galitz. Schon seit vielen Jahren sammelt die Künstlerin Treib- und Fundhölzer auf der ganzen Welt und schafft aus ihnen neue Kunstwerke, mit denen sie vor allem auf die einfache Schönheit der Natur aufmerksam machen möchte. "Manche der Hölzer liegen erst jahrelang bei mir Zuhause, bis ich das Besondere an ihnen entdecke", sagt Galitz und meint damit die einzigartigen, natürlichen Strukturen und Formen, die dem Holz bereits innewohnen, die auf den ersten Blick aber noch verborgen bleiben.

Allein durch eine neue Positionierung, durch leichtes Bürsten von Ablagerungen oder das gezielte Setzen goldener Farbakzente, rückt Lore Galitz ihre Fundstücke in ein neues Licht, ohne dabei ihren Charakter zu zerstören. Für die Sonderausstellung "Die Schönheit in Allem" im Museum Mensch und Natur, sind so nun 14 Exponate entstanden, die den Betrachtern vor allem die reine Ästhetik der Natur vor Augen führen sollen. "Dafür braucht man nur ein offenes Herz", sagt die ausgebildete Kunst- und Religionspädagogin und lädt den Besucher ein, mit ihr gemeinsam einmal ganz genau hinzusehen. Denn das Holz sei so wie es ist bereits perfekt.

Im Kontext der Ausstellung beleuchtet das Museum Mensch und Natur zudem die besondere Bedeutung von Totholz als Lebensgrundlage vieler Tier- und Pflanzenarten, sowie das ambivalente Verhältnis des Menschen zu Gold. "Das Gold bildet einen wunderbaren Kontrast zum matten Holz, erhöht seine Wertigkeit und stellt es gleichzeitig in Frage", erklärt Lore Galitz, die auch bei der Langen Nacht der Münchner Museen, am 14. Oktober, vor Ort sein wird und den Besuchern mit hölzernen "Touch-Art-Objekten" Kunst zum Anfassen bietet.

Die Schönheit in Allem - Holzobjekte von Lore Galitz, bis 8. Januar, Museum Mensch und Natur, Schloss Nymphenburg

© SZ vom 06.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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