DEM LOB, das dem Restaurant "Landgut" bei uns gezollt wurde, mochte sich Leser K. in einem Punkt nicht anschließen: dass dort die Ente mit "geschmolzenen Kartoffelklößen" serviert wird. Das setze voraus, dass die Klöße vor dem Servieren gefroren waren, ja dass sie möglicherweise gar keine Klöße waren, sondern Eisskulpturen, die nun neben der Ente zerfließen. Die geschmolzenen/ aufgeschmolzenen Gerichte sind ein Kollateralschaden jener lustigen Dialekt-Speisenkarten, die mit Angeboten wie "Gschnippelta Bodaggn mid Schdaddworschd und an Ochsenauch" die Liebhaber des vermeintlich Echten und Urigen umwerben. Gemeint sind aufgeschmalzene, will sagen auf der Schmalzbasis verfeinerte Speisen. Deren Preise sind oft ebenfalls geschmalzen, nie aber geschmolzen.
GEWOLLTE VERKNAPPUNG vermutet Leser Br. hinter dem Titel "Geiselnahme in Luxushotel", der seiner Ansicht nach ruhig "Geiselnahme im Luxushotel" hätte lauten können. Um offen zu sein, so haben wir für diese Causa keine Regel gefunden, allenfalls den Hinweis, dass man auch nicht im Öl malt, sondern in Öl. Unsere Spekulation geht dahin, dass man sich mit im Luxushotel auf ein bestimmtes Haus festlegt, wohingegen die Variante in Luxushotel andeutet, dass nun sogar schon Luxushotels, also die ganze Gattung, vom Verbrechen heimgesucht werden. Hieße Agatha Christies Krimi "Mord in Orientexpress", würde das bedeuten, dass es viele solcher Züge gibt und dass dieser Mord eine andere Qualität hat als etwa ein "Mord in Lokalbahn".
IHRE VOLLE KRAFT zeigt die Konjunktion oder in "Geld oder Leben". Vor diesem Hintergrund findet es Leser B. verfehlt zu schreiben: "Nico Rosberg oder Max Verstappen sind Söhne von früheren Formel-1-Piloten." Das höre sich an, als wüsste man nicht, welcher der beiden von einem Rennfahrer abstammt. Man hätte beim ersten Reifenwechsel auch das oder auswechseln und durch ein und ersetzen sollen.