Studie:Schnell zum Ziel

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Junge Elektroingenieure sind gefragt: Die Mehrheit der Hochschulabsolventen verschickt weniger als fünf Bewerbungen und hat spätestens nach drei Vorstellungsgesprächen den ersten Arbeitsvertrag in der Tasche.

Junge Elektroingenieure sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt: 53 Prozent der Hochschulabsolventen verschicken bis zum Berufsstart weniger als fünf Bewerbungen und haben spätestens nach drei Vorstellungsgesprächen ihren ersten Arbeitsvertrag in der Tasche. Acht Prozent bewerben sich gar nicht und werden zum Beispiel aufgrund von Kontakten unmittelbar nach dem Abschluss eingestellt. Der Rest schreibt fünf Bewerbungen und mehr. Dies sind Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Verbands Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik, für die mehr als 200 Absolventen und junge Berufstätige befragt wurden.

Die Mehrheit der Berufseinsteiger beschreibt ihren Job als kreativ und abwechslungsreich (71 Prozent), mit guten Karriereaussichten (61 Prozent) und als krisensicher (46 Prozent). Allerdings erleben viele ihren Beruf auch als fordernd und anspruchsvoll: Die Arbeit eines Ingenieurs bedeutet ständige Verfügbarkeit, häufige Überstunden und Wochenendarbeiten - dieser Aussage stimmt etwa ein Viertel voll und ganz zu. Auch wenn Familie und Freunde fast allen Befragten wichtiger sind als die Karriere, akzeptieren 81 Prozent, ihr Privatleben einschränken zu müssen, um beruflich voranzukommen. Doch nur zwölf Prozent sind der Meinung, dass sie ihre sozialen und familiären Bedürfnisse nicht mit beruflichen Pflichten in Einklang bringen können.

Nur 16 Prozent der jungen Elektroingenieure haben ein Auslandssemester eingelegt

Eine Tätigkeit, mit der man sich gut identifizieren kann, stand für 64 Prozent der Bewerber bei der Jobsuche an erster Stelle. Ein angenehmes Arbeitsumfeld mit netten Kollegen halten 60 Prozent für sehr wichtig. Zudem sollte ihnen ihr künftiger Arbeitgeber eine langfristige Perspektive bieten können (53 Prozent). Flexible Arbeitszeiten sind für 44 Prozent der Befragten sehr wichtig. In einem internationalen Umfeld zu arbeiten, ein überdurchschnittliches Gehalt zu beziehen und vom Arbeitgeber beim Thema Kinderbetreuung unterstützt zu werden, stufen jeweils nur etwa 15 Prozent der Befragten als sehr wichtig ein.

Vor dem Jobeinstieg hat fast die Hälfte der Studierenden ein Praktikum im Ausland absolviert, davon die meisten in den USA. Ein Auslandssemester haben allerdings nur 16 Prozent eingelegt. Eine Zeitlang ins Ausland zu gehen, ist für viele junge Berufstätige keine Option: Jeder Vierte kann sich zum Beispiel nicht vorstellen, eine Weile im europäischen Ausland zu arbeiten. Einen Umzug in die USA lehnt mehr als jeder Dritte ab, nach Asien zu gehen, schließt jeder Zweite aus.

© SZ vom 02.10.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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