Mehr Geld für Kitas:Bessere Sprachförderung für die Kleinen

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Damit Ali und Max die gleiche Sprache sprechen: Mit 400 Millionen Euro will der Bund die Sprachentwicklung von Kleinkindern aus sozialen Brennpunkten fördern.

Die Bundesregierung will kleine Kinder mit Sprachdefiziten besser unterstützen. Der Bund stellt dazu von 2011 bis 2014 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, wie Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) mitteilte.

Kinder mit Migrationshintergrund aber auch mit deutschen Eltern sollen in ihrer Sprachentwicklung gefördert werden. (Foto: ddp)

Zusammen mit ihrer bayerischen Amtskollegin Christine Haderthauer (CSU) und der Berliner Familienstaatssekretärin Claudia Zinke stellte Schröder die Initiative "Offensive Frühe Chancen" vor. Ziel ist es, bis zu 4000 Einrichtungen - insbesondere in sozialen Brennpunkten - zu "Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration" auszubauen. Sprache sei entscheidend für Erfolg in der Schule und im Beruf sowie für die Integration in die Gemeinschaft, erklärte Schröder.

Die Förderung sollte so früh wie möglich beginnen. "Je früher der kleine Ali, der kleine Max und die kleine Mia in allen Sinnen des Wortes 'die gleiche Sprache sprechen', umso besser", sagte die Ministerin.

Jede der beteiligten Einrichtungen erhält pro Jahr 25.000 Euro aus Bundesmitteln, um damit eine Halbtagsstelle für zusätzliches, besonders qualifiziertes Fachpersonal einzurichten. Voraussetzung ist, dass die betreffende Einrichtung mindestens 40 Kinder betreut, darunter auch Kinder unter drei Jahren.

Zuvor hatte Schröder die Deutschenfeindlichkeit unter muslimischen Jugendlichen kritisiert und Konsequenzen gefordert. Sie sagte der Bild-Zeitung: "Solche Beschimpfungen sind bei Jugendlichen leider in bestimmten Gegenden alltäglich - auf Schulhöfen, aber auch in U-Bahnen. Es geht um grundsätzlich feindliche Einstellungen gegenüber anderen Gruppen - und das richtet sich vor allem gegen Deutsche und Christen. Dagegen müssen wir genauso entschieden vorgehen wie gegen Ausländerfeindlichkeit." Gründe für aggressives Verhalten seien mangelnde Bildung, falsche Freunde, aber auch Macho-Normen und Gewalterfahrungen in der Familie.

Schröder sagte wörtlich: "Dabei regt es mich auf, wenn so getan wird, als hätte das alles damit zu tun, dass diese Gesellschaft gegenüber diesen Jugendlichen nicht freundlich genug ist. Wenn bestimmte Strömungen des Islam ein Überlegenheitsgefühl gegenüber Nichtmuslimen vermitteln, wenn Frauen nur dann als würdevoll gelten, wenn sie bestimmte Kleidungsvorschriften einhalten und wenn Homosexuelle dort als minderwertig behandelt werden, dann ist das Teil des Problems." Sie forderte harte Strafen bis hin zur Ausweisung für kriminelle, integrationsunwillige Jugendliche.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/beu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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