Kündigung und Bewerbung sind zwei grundverschiedene Dinge. Normalerweise. Die Amerikanerin Marina Shifrin allerdings hat sich mit ihrem Abgang gleich für einen neuen Job empfohlen. Wie das? Nun, anstatt bei ihrem Arbeitgeber, einer taiwanischen Produktionsfirma für Animationsfilme, ein profanes Kündigungsschreiben einzureichen, wurde die 25-Jährige kreativ - sie drehte ein Video.
In dem knapp zweiminütigen Streifen tanzt sich Shifrin in die Freiheit. Untermalt ist ihr Last Dance mit dem Kanye-West-Song "Gone", was man in ihrem Sinne wohl am besten übersetzen könnte mit: Ich bin dann mal weg. In Wort und Bild dokumentiert die Amerikanerin, warum sie die Nase gestrichen voll hat. So erklärt sie:
Ich arbeite für eine tolle Firma, die Nachrichtenvideos produziert. Fast zwei Jahre habe ich meine Beziehungen, Zeit und Energie diesem Job geopfert. Und mein Boss interessiert sich nur für dafür, wie viele Videos wir produzieren und wie oft jedes Video angeschaut wird. Also dachte ich mir, ich drehe EIN Video nur für mich. In dem ich mich auf den Inhalt konzentriere , anstatt mich um Zugriffszahlen zu sorgen. Oh, und in dem ich meinen Boss wissen lasse ... Ich kündige. ICH KÜNDIGE.
Tanzend durchs triste Großraumbüro
Während unten am Bildrand ihre Abschiedsankündigung eingeblendet wird, sieht man Shifrin an ihrer alten Wirkungsstätte. In Jeans und Blazer, um den Hals die obligatorische Zugangskarte, tanzt sie ausgelassen durch das trostlose Großraumbüro, in der engen Aufnahmekabine und sogar auf der Toilette.
Der Huffington Post sagte die junge Frau, das taiwanische Arbeitsumfeld unterscheide sich stark vom amerikanischen. Sie habe keine Mittagspause machen dürfen und ihr Chef habe ständig ihren Zeitplan und ihre Verantwortlichkeiten verändert. Nachdem ihre unmittelbaren Vorgesetzten ihr nicht geholfen hätten, habe sie sich entschlossen, das Video zu drehen.
Shifrin, die ihr Job-Portfolio auf ihrer Homepage mit "Autorin, Comedian, Kellnerin" angibt, will nun in die USA zurückkehren. Dort hofft sie auf Arbeitgeber, die Kreativität schätzen - und ihre Mitarbeiter. Mit dem Clip, der allein auf Youtube bislang mehr als vier Millionen mal angeklickt wurde, dürfte sie gute Chancen haben.
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