Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den wegen der Zika-Epidemie ausgerufenen globalen Gesundheitsnotstand aufgehoben. Die Ausbreitung des Virus auf mehr als 30 Länder sei allerdings immer noch ein schwerwiegendes Problem und die Bekämpfung erfordere weitere internationale Anstrengungen, erklärte der Vorsitzende des WHO-Notfallkomitees, David Heymann, in Genf.
Die WHO hatte den Notstand im Februar ausgerufen, nachdem sich das Zika-Virus insbesondere in Lateinamerika ausgebreitet hatte. Für die meisten Infektionen sind Mücken verantwortlich, das Virus kann aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden - zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr.
Virus-Experten hatten in einer internationalen Telefonkonferenz die Zika-Lage für die Weltgesundheitsorganisation erörtert. Sie entschieden, dass der Notstand aufgehoben werden kann. Die Ausbreitung des Virus habe sich verlangsamt, dennoch dürften seine Gefahren nicht unterschätzt werden.
Das Zika-Virus führt bei etwa 20 Prozent der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen. Schwangere können das Virus aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen. Zika gilt laut WHO als "eine Ursache" für jene Anomalien, die mittlerweile angeborenes Zika-Syndrom genannt werden. Dabei kommen Kinder mit zu kleinen Köpfen und unterentwickelten Gehirnen zur Welt.