Zum ersten Mal ist eine sexuelle Übertragung des Zika-Virus in Deutschland bekannt geworden. Wie das Robert-Koch-Institut in Berlin mitteilt, lasse sich eine Übertragung durch Mücken in diesem Fall ausschließen. Ein Mann hatte sich auf einer Reise in Puerto Rico mit dem Zika-Virus infiziert. Nach seiner Rückkehr Anfang April nach Deutschland übertrug er den Erreger beim Sex auf seine Partnerin, die zwei Wochen später ebenfalls erkrankte.
Ähnliche Fälle wurden laut Weltgesundheitsorganisation WHO bereits aus neun weiteren Ländern berichtet. Normalerweise wird das Zika-Virus durch den Stich infizierter Mücken übertragen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Erreger bei ungeborenen Babys infizierter Frauen schwere Schädelfehlbildungen und neurologische Schäden verursachen kann.
Das Auswärtige Amt und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin empfehlen Männern deshalb nach einer Reise in Zika-Gebiete wie Brasilien oder Mexiko für sechs Monate Kondome zu gebrauchen, um schwangere Frauen zu schützen. Zika-Ausbrüche sind aktuell in weiten Teilen Mittel- und Südamerikas, der Karibik aber auch Ländern des Südpazifiks bekannt. Zu dem Symptomen einer Infektion zählen vor allem Hautausschlag und Gelenkschmerzen.