Geburtsvorbereitung:Wie Sie Hebamme, Arzt und Klinik finden

Für eine Hebamme entscheiden, Geburtsklinik aussuchen, Kurse buchen: Eine Schwangerschaft verlangt auch einiges an Organisation. Worauf Sie achten sollten, wenn Sie die Weichen für die Entbindung stellen.

Wer eine gute Hebamme, eine angenehme Klinik oder einen nahegelegenen Kurs sucht, ist am besten beraten, wenn er junge Mütter seines Vertrauens fragt. Internetverzeichnisse sind nicht immer vollständig und gehen in ihrer Information oft nicht über die Gelben Seiten hinaus. Um sich lange Telefongespräche zu sparen, sollten sich Schwangere jedoch im Klaren sein, wen sie überhaupt für welche Leistungen buchen wollen. Ein Überblick über die Möglichkeiten:

Hebamme

Hebammen bieten ein breites Spektrum an Hilfestellungen. In einigen Fällen begleiten sie Frauen vom Beginn der Schwangerschaft bis weit nach der Geburt. Allerdings bietet nicht jede Hebamme jede Leistung an und längst nicht alle Mütter brauchen alle Hilfen. Was die Helferinnen anbieten:

- Routine-Vorsorgeuntersuchungen: Anstelle eines Gynäkologen können auch Hebammen die monatlichen Untersuchungen vornehmen. Vorteil ist, dass die Hebamme die Frau so durch die gesamte Schwangerschaft begleitet und Vertrauen wachsen kann. Nachteil: Spezial-Untersuchungen wie Ultraschall-Kontrollen führen nur Ärzte durch. Will die Mutter darauf nicht verzichten, hat sie insgesamt mehr Termine.

- Geburtsvorbereitungskurse: Derartige Kurse umfassen etwa 14 Stunden und können im Wochenturnus oder an einem Wochenende absolviert werden. Die Vorbereitungen können bei freiberuflichen Hebammen in Wohnortnähe oder in der Entbindungsklinik gebucht werden. Für den Kurs bei der Hebamme spricht, dass Schwangere dort bereits frühzeitig Kontakt zur Hebamme und anderen werdenden Müttern aus der Nachbarschaft knüpfen können. Klinik-Kurse haben dagegen den Vorteil, dass Schwangere mit den speziellen Gepflogenheiten der Klinik vertraut werden.

- Geburtsvorbereitung: In den Wochen vor der Geburt stehen Hebammen Schwangeren mit Rat und Hilfe zur Verfügung. Die Kassen zahlen die Besuche. Häufig bieten Hebammen dann naturheilkundliche Anwendungen zur Vorbereitung auf die Entbindung an, für die es keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt. Schwangere, die Anwendungen wie Akupunktur nicht mögen, sollten sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, diese anzunehmen.

- Geburt: Einige Hebammen bieten bei komplikationslosen Schwangerschaften Hausgeburten an. So genannte Beleghebammen begleiten die Schwangeren dagegen zur Entbindung in die Klinik. Allerdings sind solche Hebammen schwer zu finden und oft ausgebucht. Nur wer sich sehr zeitig anmeldet, hat eine Chance, die Geburt mit einer vertrauten Hebamme in der Klinik zu erleben. Die meisten Frauen müssen dagegen mit der Hebamme Vorlieb nehmen, die gerade Dienst hat.

- Nachsorge: Auf diese Leistungen sollten junge Mütter nicht verzichten. In den Tagen nach der Geburt kommt die Hebamme zu der jungen Familie nach Hause, schaut, ob es Mutter und Kind gut geht und hilft gegebenenfalls beim Stillen, Wickeln, Baden oder kleineren Problemen. Diese Leistung bieten nur Hebammen an.

- Rückbildungsgymnastik: Die Kassen zahlen allen jungen Müttern einen mehrwöchigen Gymnastikkurs. Neben den Fitness-Übungen gibt es dabei die Gelegenheit, die Hebamme um Rat zu fragen. Mitunter können Kinder mitgebracht werden.

Gynäkologe

Die meisten niedergelassenen Frauenärzte begleiten Patientinnen durch die Schwangerschaft, führen aber keine Geburten durch. Nur so genannte Belegärzte kommen in die Klinik, wenn die Wehen der Patientin eingesetzt haben. Sie haben dafür einen Vertrag mit einer bestimmten Klinik abgeschlossen. Das heißt, dass Schwangere in dem Fall bei der Wahl des Krankenhauses eingeschränkt sind. Dafür wissen sie genau, wer ihnen bei der Geburt zur Seite stehen wird.

Geburtsklinik

Prinzipiell darf keine Klinik eine Frau in den Wehen abweisen, nur weil sie sich nicht angemeldet hat. Um sich Stress zu ersparen, sollten Frauen jedoch den Anmeldefristen folgen, die Kliniken setzen. Einige Häuser verlangen eine sehr frühe Anmeldung; Frauen sollten sich deshalb schon zu Beginn der Schwangerschaft informieren, auch wenn ihnen der Sinn noch nicht wirklich danach steht.

Alle Kliniken bieten Informationsabende für werdende Eltern an, bei denen sie Kreißsaal und Wöchnerinnenstation anschauen können. Auch Geburtsvorbereitungskurse gehören zum Repertoire der Kliniken. Frauen sollten darauf achten, dass die Klinik nicht zu weit vom Wohnort entfernt ist, denn unmittelbar vor der Geburt übernehmen oft Klinikärzte und -hebammen die Untersuchungen. Unter Umständen müssen Frauen dann alle ein bis zwei Tage in die Klinik kommen.

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