Der Konjunkturaufschwung wirkt - Zahlungsausfälle werden seltener: Die Zahl der Privatinsolvenzen ist im Februar sogar so stark gefallen wie seit circa zwei Jahren nicht mehr. Sie gingen binnen Jahresfrist um 5,7 Prozent auf 8137 zurück, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Einen stärkeren Rückgang hat es zuletzt im Januar 2009 mit einer Verminderung um 10,4 Prozent gegeben. Zuletzt waren die Verbraucherinsolvenzen im Oktober 2010 im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen.
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform sieht aber noch keine Trendwende. "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", warnte ihr Experte Hardy Gude. "Wir haben 2010 trotz des Aufschwungs einen Rekordstand gehabt und rechnen auch in diesem Jahr mit mehr als 100.000 Privatinsolvenzen", warnte Gude. Mehr als sechs Millionen Deutsche hätten Zahlungsschwierigkeiten.
Auch bei den Firmenpleiten ist die Entwicklung positiv: Wegen des anhaltenden Konjunkturbooms nahm die Zahl der Firmenpleiten bereits den sechsten Monat in Folge ab - und zwar um 3,7 Prozent auf 2463.
"Wenn dieser Trend anhält, werden wir 2011 die Zahl von 30.000 Insolvenzen unterschreiten", sagte der Vorsitzende des Verbandes der Insolvenzverwalter (VID), Siegfried Beck. 2010 waren es noch 32.000. Die voraussichtlichen offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro. Das waren eine halbe Milliarde weniger als ein Jahr zuvor.