Umfrage:Energieausweis fällt durch

Seit 2008 gibt es den Energieausweis für Immobilien. Viele Käufer können mit dem Papier aber nur wenig anfangen.

Von Marianne Körber

Die meisten Menschen kaufen nur einmal in ihrem Leben eine Immobilie. Und wer Neuland betritt, ist froh über Informationen, die helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Ist das Haus in Ordnung, saniert, gedämmt? Und wie hoch werden die Energiekosten liegen? Gut, dass seit vielen Jahren ein Energieausweis für Wohnimmobilien Pflicht ist. Könnte man meinen, doch die Wirklichkeit sieht anders aus, denn kaum jemand kann mit diesem Dokument, das potenziellen Käufern oder Mietern zur Verfügung gestellt werden muss, etwas anfangen. Nach einer Umfrage von Interhyp und Immobilienscout24 bringt der 2008 eingeführte Energieausweis nur für jeden Neunten einen Mehrwert. Ein Drittel der im Oktober Befragten fühlt sich damit nicht gut informiert, die Hälfte findet das Papier "teilweise hilfreich". Ein Kritikpunkt ist, dass der Energieausweis "zwar über den Energieverbrauch, vielfach aber nicht über den energetischen Zustand der Immobilie Auskunft gibt". Das bemängelten 53 Prozent der Befragten, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung des Online-Portals und des Baufinanzierers heißt.

Dabei spielt für Immobilienkäufer der energetische Zustand ihres Wunschobjekts durchaus eine große Rolle. Der Hälfte der Befragten ist die Energieeffizienz wichtig; sie achten demnach vor allem auf eine moderne Heizungsanlage und Fenster mit Mehrfachverglasung, gefolgt von einer guten Dach- und Außendämmung. Ob eine Solarthermieanlage oder einer Kellerdeckendämmung existiert, ist dagegen nur für jeden 14. Kaufinteressenten von besonderem Wert.

© SZ vom 23.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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