Trotz Verfassungschutz-Warnungen:Victoria versichert Terroristen

Eine Haftpflichtversicherung über zwei Millionen Euro für einen Terroristen: Die zum Versicherungskonzern Ergo gehörende Victoria Versicherung hatte angeblich jahrelang einen international gesuchten Islamisten in der Kundenkartei - auch dann noch, als der Verfassungschutz vor ihm warnte.

Die zum Düsseldorfer Versicherungskonzern Ergo gehörende Victoria Versicherung soll einen international gesuchten Terroristen gegen Schäden bis zu zwei Millionen Euro versichert haben. Das gehe aus internen Unternehmensaufzeichnungen vor, berichtete das Handelsblatt.

Zu den Kunden der Victoria Versicherung zählte angeblich auch ein international gesuchter Terrorist. (Foto: AP)

Obwohl der Verfassungsschutz die Victoria schon 2004 gewarnt habe, habe die Versicherung zwei Jahre lang an dem international gesuchten Islamisten als aktiven Kunden festgehalten. Auch Bitten des zuständigen Versicherungsagenten, die Police zu kündigen, hätten Vorgesetzte zurückgewiesen, heißt es in dem Bericht. Zu diesem Zeitpunkt stand Abu Shaweesh schon ein Jahr lang auf der Terrorliste der Vereinten Nationen.

Der staatenlose Palästinenser soll versucht haben, sich über einen Versicherungsbetrug Geld für Terroranschläge im Namen von al-Qaida zu erschleichen. Mit einem vorgetäuschten Verkehrsunfall und einem gefälschten Totenschein habe er die Versicherung täuschen wollen.

Er hatte 2004 mehrere Versicherungen abgeschlossen, die teils bis 2006 weiterliefen - darunter etwa eine Haftpflichtversicherung über eine Schadenssumme von zwei Millionen Euro. Storniert wurde auf die Warnung des Verfassungsschutzes hin lediglich seine Lebensversicherung über mehr als 200.000 Euro. Dem Blatt zufolge lehnte ein Ergo-Sprecher eine Stellungnahme aus rechtlichen Gründen ab.

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