Studie:Wohnungsbedarf steigt weiter

Laut einer aktuellen Analyse wird die Bevölkerung zwar abnehmen, die Anzahl der Haushalte bis 2035 aber steigen. Der aktuelle Neubau reicht nicht aus, um die Nachfrage zu decken.

Einer neuen Prognose zufolge wird die Bevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2035 um drei Prozent auf 78,2 Millionen Einwohner sinken, der Wohnungsbedarf wird sich aber trotzdem erhöhen. Laut der in dieser Woche vorgestellten Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumplanung werden in ländlichen Regionen in Zukunft deutlich weniger Menschen leben. Die großen Städte werden hingegen weiter wachsen. Schon heute sind hier Wohnungen oft knapp und Mieten daher entsprechend hoch. Die Zahl privater Haushalte werde insgesamt um zwei Prozent zulegen - unter anderem wegen mehr Single-Haushalten.

Nach den Berechnungen gibt es im gesamten Bundesgebiet bis zum Jahr 2030 einen Neubaubedarf von durchschnittlich 230 000 Wohnungen pro Jahr. "Die Prognosen zeigen, dass die wirtschaftsstarken Metropolen in den nächsten Jahren einen starken Zuzug zu erwarten haben. Deswegen brauchen wir vor allem dort eine große Anzahl neuer Wohnungen", betonte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) bei der Vorstellung der Studie. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland etwa 240 o00 Wohnungen fertiggestellt. Der Bundesverband deutscher Wohnungs-und Immobilienunternehmen (GdW) geht indes davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren der Neubaubedarf bei 320 000 Wohnungen pro Jahr liegt. Die Gründe seien vor allem die lange niedrige Bautätigkeit und die Zuwanderung. "Die aktuelle Bautätigkeit reicht bei Weitem nicht aus, um den Bedarf an neuen Wohnungen in den Hotspots zu decken", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko.

© SZ vom 08.05.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: