Kfz-Versicherung:So versichern sich Autofahrer besser und günstiger

Unfallserie mit mehreren Autos auf A9

Wenn es gekracht hat, muss die Versicherung ran - Autofahrer sollten deshalb bei der Wahl des Anbieters nicht nur auf den Preis der Police achten.

(Foto: dpa)

Der 30. November rückt näher - höchste Zeit für Autofahrer, ihre Versicherung zu überprüfen. Mehrere Hunderte Euro Sparpotenzial sind dabei drin.

Von der Finanztip-Redaktion

Autofahrer zahlen bei der Kfz-Versicherung oft zu viel. Vor dem Kündigungsstichtag am 30. November lohnt es sich daher, die wichtigsten Details der aktuellen Police zu prüfen - und dann den Tarif entweder zu verbessern oder zu einem neuen Anbieter zu wechseln. Mitunter lassen sich mehrere Hundert Euro sparen. Abseits des reinen Preises gibt es aber auch ein paar Qualitäts-Details, auf die es ankommt.

1. Auf Deckungssumme und Mallorca-Police achten

Autofahrer sollten überprüfen, ob bei ihrer Haftpflichtversicherung erhöhte Deckungssummen von 50 oder besser 100 Millionen Euro versichert sind. Das schützt umfassend bei einem Unfall und ist kaum teurer. Außerdem sollte eine Mallorca-Police enthalten sein. Diese stockt im europäischen Ausland die Haftpflicht eines Mietwagens auf.

2. Aktuellen Kaskoschutz überprüfen

Wer eine Kaskoversicherung abgeschlossen hat, sollte darin auch Marderschäden und deren mögliche Folgen versichert haben. Außerdem sollte die Versicherung unbedingt auch für Schäden zahlen, die durch grobe Fahrlässigkeit entstehen. Wer ein neues Auto kauft oder eine umfangreiche Sonderausstattung im Wagen hat sollte zudem darauf auchten, dass auch diese mitversichert ist.

3. Fahrerkreis einschränken

Je mehr Fahrer auf ein Auto versichert sind, desto teurer wird die Police. Am teuersten ist dementsprechend ein unbestimmter Fahrerkreis, das heißt, dass jeder das Auto nutzen darf. Diese Großzügigkeit kostet im Schnitt 141 Prozent Aufpreis gegenüber dem günstigsten Angebot. Es lohnt sich also, nicht jeden ans Steuer zu lassen. Auch wenn noch Kinder als Fahrer gemeldet sein, die eigentlich längst aus dem Haus sind, sollten Autofahrer ihren Vertrag anpassen.

4. Kilometerleistung kontrollieren

Auch ein Blick auf den Tacho kann sich lohnen: Wer deutlich weniger gefahren ist als gedacht, sollte die Jahreskilometer im Vertrag reduzieren. Das spart Prämie. Sollte die Fahrleistung dann doch wieder steigen, lassen sich die Angaben auch im Verlauf des Jahres problemlos ändern. Die Versicherung passt den Beitrag dann einfach unterjährig an.

5. Selbstbeteiligung prüfen

In der Kaskoversicherung lohnt sich eine Selbstbeteiligung: Schon 150 Euro sparen in der Teilkasko-Police durchschnittlich 22 Prozent an Beiträgen, bei 300 Euro sind es in der Vollkaskoversicherung 24 Prozent. Und ohnehin zahlt es sich nicht aus, mit jedem kleinen Kratzer gleich zur Versicherung zu laufen.

6. Richtige Angaben machen

Spätestens bei einer Schadensmeldung prüfen die Versicherungen den Vertrag. Stimmen die Angaben dann nicht, berechnen viele den Beitrag nachträglich neu - und Autofahrer müssen nachzahlen. Zudem drohen bei Vorsatz einige Versicherungen sogar mit Vertragsstrafen, die bei bis zu 1000 Euro oder der Höhe eines Jahresbeitrags liegen können. Der Versicherungsschutz für Haftpflicht und Kasko bleibt aber auch bei falschen Angaben bei den allermeisten Anbietern erhalten.

7. Anbieter vergleichen

Wer weiß, wie sein Vertrag genau aussehen muss, kann zum Vergleich antreten. Die erste Anlaufstelle dafür sind Vergleichsportale. Allerdings finden diese nicht immer den günstigsten Tarif weil dort in der Regel nicht alle Kfz-Versicherungen verfügbar sind: Derzeit fehlen vor allem die oft besonders günstigen Direktversicherer Huk24 und Hannoversche. Der Tariftest von Finanztip ergab, dass diese beiden immer wieder mal den billigsten Tarif anbieten. Am besten fährt daher, wer auf Portalen und parallel bei den wichtigsten Direktversicherern die günstigsten Tarife heraussucht.

8. Richtig wechseln

Spätestens am 30. November muss bei der alten Versicherung die Kündigung eingegangen sein. Wer über ein Portal oder einen Direktversicherer wechselt, sollte dabei erst den neuen Vertrag abgeschlossen haben, bevor er dem alten Anbieter die Kündigung schickt.

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