Gerichtsurteil gegen US-Notenbank:Gerettet - aber wie?

Gescheitert vor Gericht: Die US-Notenbank Fed muss das Prozedere der Bankenrettung während der Finanzkrise offenlegen. Die Währungshüter halten das für gefährlich.

Gerne würde die US-Notenbank Federal Reserve die Details der Bankenrettungen während der Finanzkrise unter Verschluss halten. Doch das gelingt offenbar nicht.

US-Notenbankchef Ben Bernanke: Sorge um die Stabilität des Bankensektors. (Foto: AFP)

Ein US-Berufungsgericht wies den Antrag der Fed auf eine erneute Anhörung zurück. Das Medienunternehmen Bloomberg LP und News Corps TV-Sender Fox News hatten auf eine Offenlegung geklagt. Die Notenbank müsste nun vor das oberste US-Gericht ziehen, um die Veröffentlichung der Details noch zu verhindern.

Wegen der Unabhängigkeit der obersten Währungshüter sind solche Einzelheiten eigentlich streng geheim. Ein Fed-Sprecher sagte, in der Notenbank würden die Möglichkeiten für eine Berufung abgewogen.

Furcht vor weiteren Bankenpleiten

Der Fed zufolge könnten die Angaben einzelne Banken stigmatisieren und zu einem Vertrauensverlust führen. Ein in der Folge möglicher Ansturm der Kunden auf die Einlagen könnte das Ende mancher Institute bedeuten.

Die Kläger berufen sich auf ein Gesetz, das den Zugang zu amtlichen Informationen erleichtern soll. Die Fed hatte Geldhäusern in der Krise massiv unter die Arme gegriffen. Die Hilfsprogramme blähten die Bilanz der Notenbank auf über zwei Billionen Dollar auf.

© sueddeutsche.de/Reuters/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: