Sie gelten als Zukunft des Festnetzes: so genannte NGN-Anschlüsse (Next-Generation-Network). Sie bieten eine Kombination aus schneller Datenleitung und leistungsfähiger Internet-Telefonie (meist VoIP, Voice over IP genannt) bieten. Solche NGN-Anschlüsse sollen in den kommenden Jahren konventionelle analoge und ISDN-Leitungen ablösen.
Doch wie gut funktioniert die neue Breitband-Technik? Das wollten die Tester der Zeitschrift Connect herausfinden. Gemeinsam mit der Firma Zafaco, die technische Unterstützung leistete, untersuchten sie, wie gut die neuen Festnetzverbindungen in Sachen Sprachqualität und Datenrate abschneiden.
Testsieger ist der Marktführer, die Deutsche Telekom. Sie schnitt im Urteil der Prüfer sowohl beim Sprach- als auch beim Datenverkehr mit "sehr gut" ab. Ebenfalls eine sehr gute Bewertung erhielt der Kabelanbieter Unitymedia. Vodafone, Kabel BW und O2/Telefonica erreichten die Note "gut", während Kabel Deutschland nur auf "befriedigend" kam. Die vollständigen Testergebnisse sind unter www.connect.de/dsltest abrufbar.
Referenz war der traditionelle ISDN-Anschluss. Auch wenn diese digitale Technik schon 25 Jahre alt ist und die Telekom sie aus Kostengründen so schnell wie möglich loswerden will, gilt ihre Sprachqualität bei Telefonaten noch immer als vorbildlich. Allerdings bietet sie im Vergleich zu modernen DSL-Verbindungen keine konkurrenzfähige Datenrate. Der wichtigste Nachteil: Die ISDN-Leitung kann bei aufgebauter Sprachverbindung nicht parallel für Datenübertragungen genutzt werden.
Durchgeführt wurde der Festnetz-Test an 26 verschiedenen Standorten in Deutschland. Automatisierte Testsysteme nahmen insgesamt etwa 1,6 Millionen Messungen vor, zu Telefonie und Datenübertragung in allen erdenklichen Varianten. Telefonate wurden simuliert, mal zu Anschlüssen des jeweils gleichen Anbieters, mal zu Anschlüssen der Konkurrenz. Außerdem fanden die Testtelefonate mal mit und mal ohne parallelen Datenverkehr statt. Das ist häufig der neuralgische Punkt der neuen Technik, denn gleichzeitig stattfindender Datenverkehr trübt die Sprachqualität bei der Telefonie.
