Deutsche Internetnutzer sind verunsichert: Innerhalb weniger Monate hat die Staatsanwaltschaft Verden in zwei separaten Fällen insgesamt knapp 35 Millionen gestohlene Passwörter und Logins entdeckt. Nun reagiert Verbraucherschutzminister Heiko Maas. Er fordert die Anbieter von Internetdiensten zum Handeln auf, berichtet Spiegel Online. "Angesichts der bekannten Fälle sind jetzt auch die Internetanbieter in der Pflicht, mehr zum Schutz der Passwortdaten und persönlicher Daten ihrer Kunden zu tun", sagte der SPD-Politiker.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass insgesamt 18 Millionen E-Mail-Adressen samt zugehöriger Passwörter in die Hände von Kriminellen geraten sind. Erst vor wenigen Monaten war ein Paket von knapp 16 Millionen gestohlenen E-Mail-Adressen aufgetaucht.
"Die Verbraucher haben ein Anrecht darauf, dass ihre Daten und Passwörter bei digitalen Dienstleistern so sicher wie möglich sind", sagte Maas. Die Bekämpfung des Datenmissbrauches müsse für Dienstleister, Kunden und Politik ein gemeinsames Anliegen sein.
Meinung Gestohlene Internet-Passwörter:Der Preis der Bequemlichkeit
Wer nach dem Diebstahl von Millionen Passwörtern nach mehr Cybercops ruft, verkennt, dass viele Internetnutzer fahrlässig mit ihrer digitalen Identität umgehen. Am effektivsten kann jeder selbst die Risiken für sich minimieren.
Dem designierte Chef des Bundesverbandes der Vebraucherzentralen, Klaus Müller, sind die Forderungen des Ministers zu vage. Müller heißt Maas' Apell zwar gut, er schreibt aber auf Twitter auch, dass "Entschädigungsansprüche besser wirken dürften". Der Grüne war einst Umwelt- und Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein.
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Nach dem wohl größten Datenklau in der Geschichte in Deutschland will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Kürze weitere Informationen zur Verfügung stellen. Man arbeite derzeit "mit Hochdruck und in Zusammenarbeit mit Behörden und Providern an einer Lösung, wie und auf welchem Weg betroffene Internetnutzer informiert werden können", teilte die Behörde mit. Das BSI berät zunächst mit den großen Providern über das weitere Vorgehen.