Google geht gegen Verschwiegenheitsanordnungen vor
Der digitale Durchsuchungsbefehl für die Google-Mail-Postfächer von drei Wikileaks-Mitarbeiter stammt aus dem Jahr 2012 - und erst jetzt wurden die Betroffenen darüber informiert. Eine Verschwiegenheitsanordnung - eine sogenannte "gag order" - habe verhindert, dass die Postfach-Inhaber früher von dem Eingriff in ihre Privatsphäre erfahren durften, sagte Google-Anwalt Albert Gidari.
Google will weitere Freigabe von Informationen erwirken
Der Konzern sei bis vor Kurzem gegen die behördliche Anordnung vorgegangen. Womit die US-Behörden den Durchsuchungsbefehl gegen die Postfächer der Wikileaks-Mitarbeiter begründet hat, ist weiterhin unter Verschluss, die Verschwiegenheitsanordnung sei jetzt nur zum Teil aufgehoben worden. Google versuche derzeit, auch die Freigabe dieser Informationen zu erwirken.
Wikileaks-Mitarbeiter hatten Google Vertuschung vorgeworfen
Zuvor hatten sich drei Wikileaks-Mitarbeiter in einem offenen Brief an Google-Chef Eric Schmidt gewandt. Ihre Gmail-Postfächer seien im Mai 2012 von US-Behörden durchsucht worden, jedoch hat ihnen Google erst am 23. Dezember 2014 mitgeteilt, dass diese Durchsuchung stattgefunden hat. "Wir sind überrascht und verstört, dass Google mehr als zweieinhalb Jahre gewartet hat, ehe es seine Kunden benachrichtigt", schrieb darin der Anwalt der Wikileaks-Mitarbeiter. Google hält dagegen: Es sei Firmenpolitik, grundsätzlich jede zeitlich unbegrenzte Verschwiegenheitsanordnung zu bekämpfen, sagt Gidari.