Kuwait:Frau wegen Tweets zu elf Jahren Haft verurteilt

Weil sie auf Twitter den Emir beleidigt haben soll, muss eine Frau in Kuwait nun eine elf Jahre lange Gefängnisstrafe absitzen. Die Regierung greift seit Monaten hart gegen regimekritische Internetaktivisten durch.

Ein Gericht in Kuwait hat eine Frau wegen angeblichen Twitteraktivitäten zu elf Jahren Haft und schwerer körperlicher Arbeit verurteilt. Huda al-Adschmi wurde der Beschimpfung des Emirs Scheich Sabah al-Ahmad al-Sabah, der Aufstachlung zum Umsturz und des Missbrauchs ihres Smartphones für schuldig befunden.

Für die ersten beiden Vergehen erhielt sie nach Angaben des Gerichts jeweils fünf Jahre Haft, für das letzte noch einmal ein Jahr. Vor der Urteilsverkündung am Montag in Kuwait-Stadt hatte al-Adschami noch beteuert, nicht für die Kommentare in dem Kurznachrichtendienst verantwortlich gewesen zu sein. Jemand habe ihr Konto gehackt.

Es war das härteste Urteil, seit die Regierung im vergangenen Oktober eine Kampagne gegen Internetaktivisten startete. Seit Januar haben kuwaitische Behörden mehrere regimekritische Blogger und Nutzer sozialer Netzwerke wegen ähnlicher Vorwürfe verhaftet. Erst im April war der Oppositionspolitiker Musallim al-Barrak gegen Kaution freigekommen. Auch ihm war Beleidigung des Monarchen vorgeworfen worden.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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