Belästigungen im Netz:Twitter will Frauen besser schützen

  • Twitter kooperiert mit einer Nonprofit-Organisation, um seine weiblichen Nutzer besser vor Belästigungen im sozialen Netzwerk zu schützen.
  • Zuvor war das Unternehmen kritisiert worden, genau das nicht in ausreichendem Maße zu tun.

Twitter will Frauen besser schützen

Twitter ist um die Sicherheit seiner weiblichen Nutzer besorgt. Das soziale Netzwerk kooperiert mit der Nonprofit-Organisation Women, Action and the Media (Wam) und will in einem Projekt herausfinden, wie die Beantwortung von Nutzer-Beschwerden verbessert werden kann. "Das bösartige Abzielen auf Frauen, die den Mund aufmachen, hat kritische Ausmaße angenommen", heißt es auf der Projekt-Seite. Auf Anfrage von Süddeutsche.de verweist Twitter auf bereits existierende Kooperationen und fügt hinzu, dass Wam eine von vielen Organisationen sei, mit denen man zusammenarbeite.

Wam will Nutzer-Beschwerden auswerten

Konkret soll die Zusammenarbeit so aussehen: Jeder Twitter-Nutzer soll die Beschwerden direkt an Wam richten. Auf einer dafür eingerichteten Seite können Fälle von geschlechtsspezifischer Belästigung geschildert werden. Ob davon Männer oder Frauen betroffen sind, spielt keine Rolle. Die Angaben können sehr detailliert ausfallen, je nachdem, wie spezifisch ein Nutzer darüber berichtet.

Wam will sich die Fälle anschauen und dann an Twitter weiterleiten. Eine Garantie, dass die Fälle behandelt werden, gibt es nicht. Am Ende des Pilotprojekts wolle man mit Twitter gemeinsam die Ergebnisse analysieren - und neue Handlungsempfehlungen abgeben.

Twitter wird oft für zu lasches Vorgehen kritisiert

In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu einem massiven Vorgehen gegen weibliche Nutzer. Insbesondere die Gamergate-Debatte hat dabei gezeigt, wie schnell mit Gewalt gedroht wird. Twitter war daraufhin stark kritisiert worden. Nicht zum ersten Mal: Bereits vor einem Jahr gab es einen vergleichbaren Fall. Damals erhielt Caroline Criado-Perez unzählige Morddrohungen, weil sie gefordert hatte, dass auf mehr Banknoten Frauen abgebildet sein sollten.

© Süddeutsche.de/hatr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: