Studentenatlas:So lebt es sich in der Uni-Stadt Münster

Sind hier alle "Tatort"-Fans? Warum will jeder Student im Kreuzviertel wohnen? Und was sind eigentlich "Leezen"? Wer zum Studium nach Münster kommt, hat Fragen - der Ratgeber von SZ.de und jetzt.de hat die Antworten.

Text: Helena Kaschel, Illustration: Katharina Bitzl

Wohnen

Mit mehr als 55.000 Studierenden gehört Münster zu den größten Universitäten Deutschlands. Dementsprechend schwierig gestaltet sich oft die Wohnungssuche. Die durchschnittliche Kaltmiete liegt derzeit bei etwa zehn Euro pro Quadratmeter, das liegt deutlich über der Durchschnittsmiete im übrigen Nordrhein-Westfalen (Quellle: wohnungsboerse.net, Stand 2017).

Die Stadt, die Hochschulen, die ASten und das Studentenwerk haben sich zusammengetan, um das Problem gemeinsam anzugehen, etwa mit Aktionen wie Deine Couch für Erstis oder dem Studierzimmer. Kampagnen wie das Sleep-In im Schaufenster von Galeria Kaufhof sollten Bürger ermutigen, freien Wohnraum an Studenten zu vermieten.

Tipps für die Wohnungssuche

Wohnungsannoncen findet man in der Mittwochs- und Samstagsausgabe der Westfälischen Nachrichten (WN), der Münsterschen Zeitung (MZ) liegt jeden Samstag das Anzeigenheft Immomia.de bei. Außerdem stehen Anzeigen in der na dann - Wochenschau für Münster und der Stadtillustrierten ultimo.

Wohnungssuche im Internet

Studentenwohnheime

In Münster gibt es eine große Auswahl an öffentlichen, kirchlichen und privaten Wohnheimen. Das Studentenwerk hat in den vergangenen Jahren viel gebaut und modernisiert, Zumutungen wie die maroden Gebäude am Horstmarer Landweg wurden ersetzt, wirklich schlimm ist es also nirgendwo. Aber es wird jedes Jahr schwieriger, ein Zimmer zu bekommen. Besonders beliebt ist die zentral gelegene Anlage "Wohnen am Aasee" (Studentenwerk, Bismarckallee 47 b-d). Mehr Infos unter: www.studentenwerk-muenster.de

Vorsicht bei Seiten, die mit provisionsfreien Wohnungen, Hochglanzfotos und utopisch günstigen Mietpreisen werben: Dahinter verbergen sich oft Fake-Angebote. Immer misstrauisch sein sollte man außerdem bei Vermietern, die angeblich im Ausland sitzen - und Geld wollen, bevor man die Wohnung überhaupt gesehen hat.

Unterwegs mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Der ÖPNV beschränkt sich in Münster auf den Busverkehr. Infos zu Tarifen, Fahrplänen und Verspätungen findet man bei den Stadtwerken. Es gibt sechs Nachtbuslinien (N80-N85), die täglich ab 21 Uhr vom Hauptbahnhof alle Stadtteile anfahren - vor Mitternacht im 30-Minuten-Takt. Wochentags kommt man das letzte Mal um 1.15 Uhr vom Bahnhof aus nach Hause, samstags und sonntags etwa stündlich bis 4.45 Uhr.

Mit dem Semesterbeitrag (268,37 Euro, Stand Sommersemester 2017) erwerben Studenten gleichzeitig das NRW-Ticket (Preis: 165,90 Euro). Damit kann man kostenlos alle öffentlichen Verkehrsmittel in Nordrhein-Westfalen nutzen (ausgeschlossen ist der IC-/ICE-Verkehr). Im Stadtgebiet Münster darf man wochentags ab 19 Uhr eine weitere Person oder ein Fahrrad mitnehmen, am Wochenende ganztägig.

Fahrrad

Münster ist die Fahrradstadt Deutschlands. Eine halbe Million "Leezen" (Fahrräder) gibt es hier - auf einen Einwohner kommen also fast zwei Räder. Wer zu Fuß in der Stadt unterwegs ist und sich nicht auskennt, muss schon mal zur Seite springen, wenn eine Studenten-Armada über die Kreuzung an der Weseler Straße fährt. Der Hauptgrund für die ganze Radelei sind die besonders kurzen Wege: Zwischen den verschiedenen Hochschulgebäuden und Sehenswürdigkeiten liegen selten mehr als fünf Kilometer. Und radeln lässt es sich gut, ob auf der zur Fahrradautobahn erklärten Promenade rund um die Altstadt, am Aasee oder im Umland.

  • Günstige Räder kann man zum Beispiel samstags bei der Fietsenbörse oder in der Radstation am Hauptbahnhof kaufen.
  • Bei Rümpelfix kann man sein Rad reparieren lassen, in der Werkstatt unter dem Gleis 22 lernt man das Reparieren für 2,50 Euro pro Nachmittag selbst.
  • Die Radstation bietet außerdem über 3000 Fahrradparkplätze und einen Mietservice an.

Freizeit

Sport

Beim Hochschulsport Münster gibt es so ziemlich alles von Doppelkopf bis Unterwasserrugby. Studenten müssen für die Kurse meistens zwischen zehn und 100 Euro zahlen, einige Kurse sind kostenlos (Debattieren), einige besonders teuer (Windsurfen in Dänemark). Mehr unter: www.uni-muenster.de/Hochschulsport

Link-Tipps zu Lifestyle, Musik, Partys und Konzerte

Wichtige Termine

Tipp zum Schluss: Wer Münster und seine Bewohner verstehen und Fettnäpfchen umschiffen will, klicke auf den Münster-Schriftzug in der Karte!

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