Zukunft von Ex-Verteidigungsminister:Franken-CSU drängt Guttenberg zu Entscheidung

Um wen will er sich künftig kümmern: "afrikanische Blogger oder die oberfänkische CSU"? Die Christsozialen in Franken wollen Klarheit über die Pläne von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Eine Entscheidung soll schon bald fallen.

Die oberfränkische CSU dringt auf Klarheit über die künftigen politischen Pläne von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Wie das Magazin Focus berichtete, fordern die drei Kreisvorsitzenden des betreffenden Bundestag-Wahlkreises von Guttenberg eine Entscheidung darüber, ob er "für afrikanische Blogger oder für die oberfränkische CSU da sein will".

Für wen will sich der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg künftig einsetzen - für "afrikanische Blogger oder die oberfränkische CSU"? (Foto: AP)

Guttenberg berät die EU-Kommission zu den Zusammenhängen von Demokratie, Menschenrechten und dem freien Internet. Es sei dem früheren Bundesminister inzwischen mitgeteilt worden, dass die Partei von ihm eine Entscheidung erwarte, schrieb der Focus. "Die Basis erwartet, dass sich Guttenberg endlich bekennt", zitierte das Magazin den Kulmbacher CSU-Kreisvorsitzenden Henry Schramm.

Dabei gehe es um die Frage, ob sich zu Guttenberg 2013 wieder um das Bundestagsmandat für die Region bewirbt. Telefonisch sei mit ihm ein Treffen mit den CSU-Kreisvorsitzenden von Kulmbach, Bamberg und Lichtenfels vereinbart worden, hieß es. Die CSU-Europaparlamentarierin Monika Hohlmeier wurde mit der Äußerung zitiert, der Stab über zu Guttenberg sei "nicht gebrochen".

Guttenberg war am Anfang März wegen der Plagiatsaffäre um nicht gekennzeichnete Zitate in seiner Doktorarbeit von seinem Amt als Verteidigungsminister zurückgetreten. Später sah die Universität in Bayreuth eine vorsätzliche Täuschung als erwiesen an und erkannte ihm den Doktortitel ab.

Inzwischen übernahm Guttenberg einen Beraterposten bei der EU-Kommission. Er soll die Brüsseler Behörde in der Frage beraten, wie Demokratie und Menschenrechte durch ein freies Internet befördert werden können. Seine politische Zukunft in Deutschland ließ der CSU-Politiker, der derzeit in den USA lebt, aber bisher offen.

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