Würzburg:Haft für Streufahrzeug-Fahrer

Wegen fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht hat das Schöffengericht Würzburg einen Gemeindearbeiter zu 22 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 57-Jährige am

5. Januar 2016 eine Fußgängerin im fränkischen Erlabrunn mit einem kommunalen Streufahrzeug überfahren und sich ohne zu helfen vom Unfallort entfernt hat. Die 71 Jahre alte Frau starb an den Folgen eines Schädelbruchs. Der Fall entzweite die Gemeinde im Kreis Würzburg. Der Angeklagte, Mitglied der Feuerwehr, bestritt den Vorfall. Die Angehörigen des Opfers klagten über Anfeindungen, weil sie den Fall aufgeklärt wissen wollten. Weil die Straßen am Morgen des Vorfalls eisglatt waren, war die Polizei zunächst davon ausgegangen, die Frau sei nach einem Sturz ums Leben gekommen. 30 Ermittler kamen später aber zur Überzeugung, die Frau sei überfahren worden. Nach einem aufwendigen Indizienprozess ist das Gericht nun dieser Einschätzung gefolgt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von zwei Jahren und sechs Monaten gefordert. Der Angeklagte habe mit allen Mitteln versucht, den Vorfall zu vertuschen: Handydaten waren gelöscht, das Unfallfahrzeug neu lackiert worden.

© SZ vom 30.11.2017 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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