Würzburg:Fälscher in Haft

Wegen des Verdachts, für Sprachprüfungen Ersatzpersonen mit gefälschten Dokumenten organisiert zu haben, sitzt ein 31-Jähriger in Untersuchungshaft. In insgesamt zehn Fällen wird gegen ihn ermittelt, er soll sich der banden- und gewerbsmäßigen Urkundenfälschung schuldig gemacht haben. Bei einer Razzia in mehreren Bundesländern stellte die Kriminalpolizei in insgesamt 14 Objekten unter anderem gefälschte Pässe sicher. Erstmals soll der Mann 2015 zur Tat geschritten sein, als ein 39-jähriger Zuwanderer an der Sprachakademie in Würzburg einen Deutschtest für die Einbürgerung absolvieren sollte. Anstelle des Absolventen erschien zur Prüfung aber jemand anderer, der über bessere Deutschkenntnisse verfügte und sich mit gefälschtem Ausweis als der 39-Jährige ausgab. Bei einer Identitätsprüfung flog der Schwindel dann auf. Laut Staatsanwaltschaft soll der 31-Jährige als Kopf einer Bande agiert haben, die für Zuwanderer Ersatzprüflinge organisierte. Dafür soll er über ein Netzwerk von Personen verfügt haben, die jeweils nach Geschlecht, Alter und Aussehen die Prüfungen anstelle der angemeldeten Prüflinge absolvierten. Für die gesamte Organisation und Durchführung einer theoretischen Führerscheinprüfung soll er etwa pauschal 2 300 Euro verlangt haben.

© SZ vom 13.12.2016 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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