Töging:Jugendliche stellen sich mit Stöcken und Steinen vor Flüchtlingsunterkunft

  • Eine Gruppe von acht Jugendlichen hat eine Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge angegriffen.
  • Die mutmaßlichen Täter waren mit Steinen und Stöcken bewaffnet.
  • Ein 16-Jähriger ist damit nicht zum ersten Mal aufgefallen.

Eine Gruppe Jugendlicher hat in Töging im Landkreis Altötting eine Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge angegriffen. In der Nacht zum 3. April sei die Gruppe von acht Personen vor einer Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge erschienen, berichtete die Polizei erst am Freitag. Verletzt wurde niemand.

Mit Stöcken und Steinen stellte sich die Gruppe in der Nacht vor die Unterkunft. Sie riefen Beleidigungen und forderten die Bewohner auf, herauszukommen und zu kämpfen. Mindestens ein Mitglied der Gruppe soll auch Steine in Richtung der Unterkunft geworfen haben.

Zunächst flüchteten die mutmaßlichen Täter, mittlerweile konnte die Polizei ihre Identitäten feststellen. Anführer der Gruppe war demnach ein 16-Jähriger. Bei seiner Vernehmung gab er an, dass der Angriff den Bewohnern des Asylbewerberheims Angst machen sollte. Zwei der dort untergebrachten Flüchtlinge hätten ihn vorher auf der Straße "angerempelt".

Gegen die Jugendlichen wird wegen Landfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Gegen den 16-jährigen mutmaßlichen Rädelsführer der Gruppe laufen bereits Ermittlungen in einem anderen Fall wegen gefährlicher Körperverletzung. Er soll im Januar einen 24-jährigen Nigerianer mit dem Messer bedroht und versucht haben, mit einem Feuerlöscher auf ihn einzuschlagen.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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