Rund zwei Wochen nach den verheerenden Unwettern vor allem in Niederbayern hat das bayerische Kabinett Soforthilfen in Höhe von 100 Millionen Euro für betroffene Waldbesitzer beschlossen. Aber auch Privatleute, Firmen und Kommunen können mit Unterstützung rechnen, ähnlich wie bei Unwetterereignissen der vergangenen Jahre.
Waldbesitzer sollen Zuschüsse von bis zu 6000 Euro pro Hektar bekommen, damit sie geschädigte Bäume so schnell wie möglich aus den Wäldern abtransportieren können. Das Geld soll über die Forstämter ausbezahlt werden. "Die schnelle Hilfe ist die beste Hilfe", sagte Forstminister Helmut Brunner (CSU) nach der Sitzung am Dienstag. Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) erklärte: "Bayern steht bei solchen Unglücksfällen eng zusammen. Diese Solidarität macht unser Land so stark." Zuvor hatte bereits die SPD solche Hilfen für die Waldbauern gefordert. Eine schnelle Beseitigung der Sturmschäden in den Wäldern sei dringend notwendig, sagte der SPD-Forstexperte Horst Arnold. Ansonsten drohe in den kommenden Jahren eine massive Schädlingsplage.
Auch Privathaushalte sollen in Härtefällen finanzielle Nothilfe bekommen können. Zudem soll es steuerliche Hilfen, finanzielle Unterstützung für Kommunen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs sowie spezielle Kreditregelungen für betroffene Unternehmen geben. Orkanartige Sturmböen hatten am späten Abend des 18. August große Waldgebiete in Niederbayern verwüstet und ersten Schätzungen zufolge mindestens zwei Millionen Kubikmeter Schadholz verursacht. Unter Schadhölzern versteht man Bäume, die in Folge von Stürmen oder Insektenbefall so kaputt sind, dass sie zumeist nur noch als Brennholz verwertet werden können. Allein die Schäden in den beiden Landkreisen Passau und Freyung-Grafenau liegen Schätzungen zufolge im dreistelligen Millionenbereich.