Schnee in Bayern:Hohe Lawinengefahr und zahlreiche Unfälle

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Auf schneeglatter Straße kommt es in Bayern am Wochenende zu zahlreichen Unfällen, in der Oberpfalz stirbt ein Kind. In den Wintersportgebieten der Alpen erhöht der starke Schneefall die Lawinengefahr. Eine Besserung ist nicht in Sicht.

Auf schneeglatter Straße haben sich am Wochenende im Freistaat zahlreiche Unfälle ereignet. In der Oberpfalz starb ein Kind bei einem Glätteunfall. In den Alpen ist die Lawinengefahr hoch und soll auch in den kommenden Tagen unverändert bleiben.

Schneefall am Alpenrand: Ein zum Räumer umfunktionierter Traktor schiebt im oberbayerischen Kreuth bei dichtem Schneetreiben einen großen Haufen Schnee vor sich her. (Foto: dapd)

Der Deutsche Wetterdienst meldet weitere Schneefälle. Im bayerischen Alpenraum fielen nach Angaben des Lawinenwarndienstes von Samstag auf Sonntag verbreitet bis zu 30 Zentimeter Neuschnee, auf der Zugspitze und im westlichen Allgäu bis zu 40 Zentimeter.

Durch den Wind kam es laut Lawinenwarndienst zu "umfangreichen Schneeverfrachtungen". In weiten Teilen der bayerischen Alpen wurde die Lawinengefahr am Wochenende mit der vierten von fünf Warnstufen eingestuft. Auf diesem Niveau wird es in den kommenden Tagen nach Einschätzung der Experten bleiben.

Unterdessen meldeten Polizeidienststellen in ganz Bayern witterungsbedingte Unfälle. Auf der A6 bei Waidhaus geriet der Wagen eines 52-jährigen Regensburgers bereits am Samstag nach dem Überholen eines tschechischen Sattelzuges auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern. Er prallte mit dem Lastwagen zusammen. Ein Elfjähriger starb, der Beifahrer des Autos wurde schwer verletzt. Drei weitere Insassen wurden leicht verletzt.

Bei Langdorf im Landkreis Regen wurden fünf Menschen verletzt, als ein 71-Jähriger Autofahrer in einer Rechtskurve auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern geriet und frontal mit einem entgegenkommenden Wagen zusammenstieß.

Im Passauer Stadtteil Lindau geriet der Wagen einer jungen Frau am Sonntag auf nasser Fahrbahn ins Schleudern und prallte gegen ein entgegenkommendes Auto. Die 24-Jährige wurde mit ihrem Auto nach links in die Böschung geschleudert. Sie erlitt so schwere Verletzungen, dass sie trotz der Wiederbelebungsversuche noch am Unfallort starb.

Unfälle mit Räumfahrzeugen - zwei Verletzte

Zudem wurden in Bayern am Sonntag zwei Menschen bei Unfällen mit Räumfahrzeugen verletzt. In München stieß ein Schneeräumfahrzeug auf einer Kreuzung mit einer solchen Wucht mit einem Kleinwagen zusammen, dass dieser an den Fahrbahnrand geschleudert wurde und in drei weitere geparkte Autos krachte. Eines davon fing Feuer, der 49-Jährige Fahrer des Kleinwagens wurde eingeklemmt und musste von den Rettungskräften aus seinem Auto befreit werden. Er kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

Im mittelfränkischen Heilsbronn (Landkreis Ansbach) wurde der Fahrer eines Winterdienstfahrzeuges beim Zusammenprall mit einem Lastwagen auf der Autobahn A6 verletzt. Es entstand ein Schaden von etwa 100.000 Euro. Die Autobahn in Richtung Amberg war mehrere Stunden lang blockiert.

Orientierungslos im Schnee

Bayerische Winterurlauber bekamen die Auswirkungen der Schneefälle vor allem auf österreichischer Seite der Alpen zu spüren. Eine Reisegruppe aus Lindau wurde im Vorarlberg auf einer Skihütte eingeschneit und für zwei Tage von der Außenwelt abgeschnitten. Sie wurden per Hubschrauber in Sicherheit gebracht.

Drei deutsche Wintersportler unter anderem aus den Landkreisen Landsberg am Lech und Fürstenfeldbruck blieben im österreichischen Ellmau orientierungslos im Schnee stecken und wurden erst nach Stunden geborgen.

Ein Skifahrer aus Fürstenfeldbruck wurde in Tirol von einer Lawine verschüttet. Er hatte jedoch Glück und blieb praktisch unverletzt.

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