Salmonellen-Skandal:Ex-Chef von Bayern-Ei kommt vorerst frei

Der ehemalige Geschäftsführer der skandalgebeutelten Firma Bayern-Ei, Stefan Pohlmann, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das Landgericht Regensburg hatte den Haftbefehl am Mittwoch aufgehoben, die zuständige Kammer sieht keine Fluchtgefahr mehr: Der Mann müsse nicht mehr mit der Verhängung einer Freiheitsstrafe in einer Höhe rechnen, die einen Fluchtanreiz böte. Der 45-Jährigen war im vergangenen August festgenommen worden. Die Süddeutsche Zeitung und der Bayerische Rundfunk hatten zuvor berichtet, dass ein länderübergreifender Salmonellenausbruch mit 500 Erkrankten und mehreren Toten seinen Ursprung in dem Betrieb gehabt haben soll. In den Ställen von Bayern-Ei in Niederbayern waren mehrfach Salmonellen nachgewiesen worden, dennoch ließ Pohlmann weiterhin Eier der Güteklasse A ausliefern, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Nach Ansicht des Gerichts gibt es jedoch keinen gesicherten Nachweis, dass ein Patient aus Österreich wirklich wegen einer durch Bayern-Ei verursachten Salmonellen-Infektion starb. Die Staatsanwaltschaft Regensburg prüft einem Sprecher zufolge, ob gegen die Entscheidung des Landgerichts Beschwerde eingelegt wird. Ein Ende der Ermittlungen sei derzeit noch nicht absehbar.

© SZ vom 06.05.2016 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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