Prozess um getötetes Kind:Haft für Tod von Leila

Gut zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod der neunjährigen Leila aus dem mittelfränkischen Rothenburg ob der Tauber hat das Landgericht Gera den 25 Jahre alten Hauptangeklagten wegen Körperverletzung mit Todesfolge und schweren sexuellen Missbrauchs zu elf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Das Mädchen hatte 2014 seine Sommerferien bei Verwandten in Jena verbracht und war dort nach einem massiven Tritt in den Bauch innerlich verblutet. Der 25-Jährige ist der damalige Lebensgefährte von Leilas Tante. Er hatte ausgesagt, dem Mädchen ungezielt aus dem Liegen einen Tritt verpasst zu haben, weil er seine Ruhe haben wollte. Er hatte bestritten, das Kind sexuell missbraucht zu haben. Das Teilgeständnis hatte die Staatsanwaltschaft als bloße Schutzbehauptung gewertet. Auch eine Rechtsmedizinerin hatte diese Version aufgrund des Verletzungsbildes erheblich in Zweifel gezogen.

© SZ vom 16.09.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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