Personaldebatte:CSU-Fraktion verärgert über Seehofer

In der CSU-Landtagsfraktion wächst der Unmut über Parteichef Horst Seehofer und seine Äußerungen in den vergangenen Tagen. In einer Sitzung am Mittwoch kritisierten mehrere Abgeordnete, Seehofer würde durch seine Aussagen nur unnötige Unruhe stiften. Der Vorwurf lautet, Seehofer befeuere durch seine öffentlichen und nicht-öffentlichen Beiträge zum falschen Zeitpunkt eine Personaldebatte in der Partei. Seehofer hatte in internen Runden mehrfach davon gesprochen, die CSU müsse sich für Berlin besser aufstellen. Zuletzt kündigte er eine Trennung der Ämter Parteichef und Ministerpräsident an. Kritiker sehen darin nicht nur eine Strategie für die CSU, wie Seehofer behauptet, sondern auch einen Angriff auf seinen Rivalen Markus Söder. Die Kritik kam vor allem von Abgeordneten aus Schwaben, Franken und der Oberpfalz. Sie forderten, spätestens am Parteitag Anfang November müsse man darüber reden. Fraktionschef Thomas Kreuzer verteidigte Seehofer und sagte, er werde mit ihm das Gespräch suchen. Seehofer und Söder waren in der Sitzung nicht anwesend.

© SZ vom 20.10.2016 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: