Partnachklamm feiert Jubiläum:Tosend durch die Klamm

Einst riskierten Arbeiter hier ihr Leben, heute lassen sich Besucher von den gurgelnden Schnellen, klaren Becken und bizarren Eiszapfen in der Partnachklamm verzaubern. Seit genau hundert Jahren können Touristen die Klamm besuchen. Ein Besuch in Bildern.

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Einst riskierten Arbeiter hier ihr Leben, heute lassen sich Besucher von den gurgelnden Schnellen, klaren Becken und bizarren Eiszapfen in der Partnachklamm verzaubern. Seit genau hundert Jahren können Touristen die Klamm besuchen. Ein Besuch in Bildern. Die Partnachklamm bei Garmisch-Patenkirchen ist die vielleicht schönste bayerische Schlucht. Mehr als 200.000 Besucher locken die spektakulären Wasserfälle, schäumenden Engstellen und klaren Becken jedes Jahr an.

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Etwa 700 Meter lang ist der Weg durch die Klamm, 247 Meter davon führen durch Tunnel. Seit genau 100 Jahren können Touristen die Schlucht besichtigen. Das Jubiläum will Garmisch-Patenkirchen mit einem Festakt feiern. Am Eingang der Klamm wird deshalb am Freitagmittag eine Gedenktafel für die Wegbauer enthüllt.

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Die Klamm gibt es aber natürlich schon viel länger: Vor etwa 240 Millionen Jahren lagerten sich alpiner Muschelkalk und weichere Gesteinsschichten, oft Partnachschichten genannt, hier ab. Während der alpinen Gebirgsbildung fraß sich das Wasser durch das Gestein und erzeugte langsam die inzwischen bis zu 80 Meter tiefe Klamm. Aus der Luft lässt sich davon wenig erkennen, zu tief hat sich die Partnach über Jahrmillionen in das Gestein geschnitten.

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Unten ist es dafür ziemlich schattig - in die Tiefen der Klamm dringt im Winter nur selten ein Sonnenstrahl von oben.

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Zwischen den engen Felswänden ist dieser Block sicher verkeilt. Im Jahr 1991 jedoch machte ein überraschender Felssturz Teile der Klamm unpassierbar.

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Verletzt wurde von den 5000 Kubikmetern fallendem Gestein niemand. Heute lassen sich die Überreste des Naturereignisses gefahrlos aus einem Stollen, der daneben in den Fels getrieben wurde, betrachten.

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Doch der Besuch der Klamm war nicht immer so sicher: Wo Besucher heute die rauschenden Wassermassen der Partnach bewunderten, riskierten früher Arbeiter ihr Leben.

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Durch die Partnachklamm wurde seit dem 18. Jahrhundert Holz transportiert. "Triften" nannte sich dieser Vorgang, bei dem die Stämme - zersägt und mit Besitzzeichen versehen - vom Schmelzwasser des Frühjahrs mitgerissen wurden.

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Verhakten sich die Stämme und blieben stecken, so mussten Arbeiter sich in die Klamm abseilen und die verkeilten Stämme wieder richtig in den Strom schieben.

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Um das Triften zu erleichtern wurden ab 1886 Triftsteige angelegt. Auf diesen mit Holzbohlen belegten Stahlträgern hatten Arbeiter einen besseren Halt. Doch bald schon nutzten auch Wanderer die Wege, und der Alpenverein entschied sich 1910 für einen Ausbau.

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(Foto: Bayerische Staatsbibliothek)

1912 war es schließlich soweit. Der Ausbau der Stege war abgeschlossen, an manchen Stellen wurden sogar Tunnel in den Fels gesprengt. Die Partnachklamm war für den Tourismus erschlossen.

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(Foto: Bayerische Staatsbibliothek)

1914 wurde außerdem eine eiserne Brücke angelegt, auf der man den Fluss auch heute noch in 68 Meter Höhe überqueren kann.

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(Foto: Bayerische Staatsbibliothek)

Schnell wurde die Klamm zum beliebten Ausflugsziel, zierte Postkarten...

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(Foto: Bayerische Staatsbibliothek)

...oder Bucheinbände, etwa den Einband einer Partitur des Werdenfelser Liedes. Werdenfelser Land heißt die oberbayerische Region, in der die Klamm liegt.

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Im Sommer kann man hier die blaugrün schimmernden kleinen Tümpel in schroffen Felsen bewundern, oder sich in der Hitze den erfrischenden Sprühnebel der Wasserfälle ins Gesicht wehen lassen.

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Aber auch im Winter ist der Besuch möglich - trittsicheres Schuhwerk vorausgesetzt. Dann locken manchmal bizarre Formationen aus Eis und Schnee.

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Ein Besuch der Klamm ist auch für Anfänger oder Kinder möglich. Für Erwachsene kostet der Eintritt drei Euro. Kinder, Kurgäste oder Gruppen erhalten Ermäßigungen. Mehr Informationen zu Geschichte, Öffnungszeiten und Anreise gibt es auf der Homepage der Partnachklamm.

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